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Männlichkeit als fragiles Konstrukt

Die Rede von der aktuellen Krise der Männer verschleiert, dass Männlichkeit in männlich hegemonialen Kulturen und Gesellschaften grundsätzlich ein fragiles und krisenhaftes Konstrukt ist. Die von Männer- und Väterrechtlern mit misogynen Schuldzuweisungen erhobenen Klagen über die "Krise der Männer" die "benachteiligten Jungen" und die "entsorgten Väter" sind eine rückwärtsgewandte Reaktion auf die marktradikale Verschärfung des gesellschaftlichen Krisengeländes.

Rolf Pohl, Sozialpsychologe an der Leibniz Universität Hannover und Autor von "Männer - das benachteiligte Geschlecht? Weiblichkeitsabwehr und Antifeminismus im Diskurs über die Krise der Männlichkeit", wird im Rahmen der 32. Innsbrucker Gender Lecture über die vermeintliche männliche Krise, Antifeminismus und Essentialismus in männerrechtlichen Diskursen referieren. Kommentiert wird sein Beitrag von Erziehungswissenschaftlerin Maria A. Wolf, moderiert von Erna Appelt.

Zeit: 25. Juni, 19.00 bis 21.00 Uhr

Ort: Hörsaal 3 (EG), SoWi, Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck

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Interfakultäre Forschungsplattform Geschlechterforschung Innsbruck

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

Utopische Spaziergänge in Graz

Die SchriftstellerInnen Bernadette Schiefer, Max Höfler und Evalyn Schalk entführen in Spaziergänge in ein fiktives Graz, in dem die Gegenwart weitergedichtet wird. Ihre persönlichen Erinnerungen, Erlebnisse und Interpretationen folgend, unternehmen die AutorInnen Zeitreisen, in denen sich Einblicke in die heutige steirische Landeshauptstadt mit Ausblicken auf die Stadt in ferner und nächster Zukunft mischen.

Bernadette Schiefer begleitet die Interessierten unter dem Thema "Utopia: Re-Social Justice", Max Höfler "Von den Grenzen" und Evelyn Schalk "Auf dem Strich oder gegen die Linie?". 

Zeiten und Orte:

  • 25. Juni, 18.00 Uhr, Bernadette Schiefer, Treffpunkt Zanklhof (Kernstockegasse 2, 8020 Graz)
  • 2. Juli, 18.00 Uhr, Max Höfler, Treffpunkt Rathaus (Hauptplatz 1, 8010 Graz)
  • 9. Juli, 18.00 Uhr, Evelyn Schalk, Treffpunkt Kunstblase (Südtiroler Platz, 8010 Graz)

Weitere Infos und Anmeldung unter Kultur in Graz (KiG!).

Foto: Kunst in Graz - KiG!

Euer Schweigen schützt euch nicht

"Eine Schwarze, Kriegerin und Dichterin, die ihre Arbeit tut und gekommen ist, euch zu fragen, ob ihr die Eure tut." Dieser Aufruf zum politischen Handeln zeigte in Deutschland eine großartige Wirkung: das Erwachen einer Bewegung.

Audre Lordes Einfluss auf die US-amerikanische Frauenbewegung, ihre aufrüttelnden Texte und ihr beeindruckendes Beleuchten von Sexismus, Rassismus und Homophobie wurde Mitte der 1980er Jahre allmählich auch der deutschsprachigen Frauenbewegung bekannt. Es gelang tatsächlich, das Schweigen in Sprache und Handeln zu verwandeln.

Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Peggy Piesche wird den zu Audre Lordes 20. Todestag erschienenen Band "Euer Schweigen schützt euch nicht: Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland" vorstellen und deren Texte in den Kontext der Schwarzen Frauenbewegung in Deutschland stellen. Nach der Buchvorstellung gibt es die Möglichkeit mit Piesche zu diskutieren.

Zeit: 27. Juni, 19.00 Uhr

Ort: C3-Bibliothek für Entwicklungspolitik, Sensengasse 3, 1090 Wien

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Frauensolidarität

Buchcover/orlanda-verlag

Der Macht ins Gesicht schauen und lachen

Nicht alle auf der Welt lachen gleich viel, und schon gar nicht haben alle auf der Welt gleich viel zu lachen. Und es gibt viele, die auch gar nicht lachen über den "Witz" der sogenannten Anderen. Dann ist Lachen natürlich auch kulturell definiert, bei anderen wiederum versteckt sich hinter dem Humor das eine oder andere Vorurteil.

In Linz jedenfalls gibt es bald die Möglichkeit des Auslachens: Machtverhältnisse, Rassismus, Sexismus, Klassismus, Transphobie, Homophobie, Fettphobie und was immer die herrschenden Machtverhältnisse ungehindert am Laufen hält. Das zweitägige Programm bietet Interessierten Stand-up Comedy, Live-Performance, Musik, Intervention, Unsichtbares Theater, Filmscreening und Podiumsdiskussion - das genau Programm ist HIER zu finden.

Zeit: 28./29. Juni

Ort: Vor und in der Stadtwerkstatt Linz (Kirchengasse 4, 4040 Linz) und am Maindeck Ars Electronica Center

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Foto: maiz kultur

Mädchen in Uniform

Von Romy Schneider bis zu Captain Kathryn Janeway, von der Voyager, Jamie Lee Curtis als Polizistin in Blue Steel und Frau Professor La Rose in ihrem Aida Outfit: Das Motto der Party in der Rosa Lila Villa lautet "Mädchen in Uniform". Eine Möglichkeit die eigene oder gewünschte Uniform zu präsentieren - von streng bis fantasy und fun, heißt es in der Einladung.

Zeit: 29. Juni ab 21.00 Uhr

Ort: Rosa Lila Villa, Linke Wienzeile 102, 1060 Wien

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Foto: Regine Hendrich

Vienna+20: Women's rights at stake?! - Voices of international women's rights activists

Bei der zweiten UN-Menschenrechtskonferenz vor 20 Jahren fand das Thema Gewalt gegen Frauen erstmals Eingang in eine internationale Erklärung. Alle 171 teilnehmenden Staaten haben die "Wiener Erklärung" unterschrieben, in der es heißt: "Geschlechtsspezifische Gewalt und alle Formen sexueller Belästigung und Ausbeutung, einschließlich solcher, die in kulturellen Vorurteilen wurzeln, sowie der internationale Menschenhandel sind unvereinbar mit der Würde und dem Wert des Menschen und müssen beseitigt werden."

Anlässlich "Vienna+20" gibt es ein Podiumsgespräch mit AktivistInnen, die sich auf unterschiedliche Weise und weltweit für Frauenrechte einsetzen. Was hat sich in den letzten 20 Jahren getan? Was motiviert, welche Strategien und Methoden haben sich als nützlich erwiesen? Was fehlt und was braucht es, um ein Mehr an Geschlechtergerechtigkeit zu erreichen?

Am Podium:

Seidy Salas Víquez, Colectiva por el Derecho a Decidir & Centro de Investigación y Estudios de la Mujer (Costa Rica), Valerie N. Msoka, Journalistin, Leiterin der Tanzania Media Women Association (Tanzania), Wendy Harcourt, Senior Lecturer on Rural Development, Environment and Population Studies, International Institute of Social Studies (Australien/Niederlande), Rosa Logar, Leiterin der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie, Aktivistin "Frauenrechte sind Menschenrechte" (Österreich), Moderation: Ursula Dullnig (WIDE)

Sprachen: Deutsch, Englisch, Spanisch (mit DolmetscherIn)

Anschließend Zeit für Austausch

Wann: 25. Juni, 19.00 – 20.30 Uhr

Wo: Büro der Bundesministerin für Frauen und öffentlichen Dienst, Palais Dietrichstein, Minoritenplatz 3, 1014 Wien

Um Anmeldung bis 18. Juni unter thallmayer@wide-netzwerk.at oder Tel. 01/317 40 31 wird gebeten.

Infos und Programm unter www.wide-netzwerk.at

Eine Veranstaltung von WIDE, Frauensolidarität und VIDC – Wiener Institut in Kooperation mit dem Bundesministerium für Frauen und öffentlichen Dienst und der ÖH Wien

Logo: WIDE

Schulden G.m.b.H.

Der neue Film von Eva Eckert begibt sich in die Welt der Berufsgruppen, die von jenen leben, die ihre Schulden kaum mehr bedienen können: GerichtsvollzieherInnen, Inkassobüros, Detektive und DetektivInnen, SchuldnerInnen-BeraterInnen, Auktionäre und Auktionärinnen.

Er erzählt vom Fangenspiel zwischen SchuldnerInnen und InkassantInnen und beobachtet jene, die berufsbedingt Verluste in Guthaben, Ratenvereinbarungen, Zinsendienste, Abstotterverträge oder Zwangsräumungen umwandeln.

Ein Film über Abbruchzonen der Wirtschaft und die geübte Abwicklung neuer Armut.

In folgenden Kinos:

Stadtkino Wien, Filmhauskino Wien, KiZ Graz, Programmkino Wels, Moviemento Linz, Leokino Innsbruck, Cinema Paradiso St. Pölten, Lichtspiele Lenzing, Volkskino Klagenfurt, Kino Freistadt

Link zum Film: Schulden G.m.b.H.

Foto: schuldengmbh.at/NGF

Praxis der Liebe

Die Ausstellung "Praxis der Liebe" zeigt zeitgenössische künstlerische Positionen, die sich mit Liebe als kultureller Praxis auseinandersetzen.

Die KünstlerInnen beschäftigen sich mit deren medialer und populärkultureller Bildproduktion in Musik, Kino oder Fernsehen, "bearbeiten" romantisch aufgeladene Stereotypen und erproben neue Formen der "Liebessprache".

Beteiligt sind Marina Abramovic, Katharina Aigner, Sophie Calle, Brice Dellsperger, Carola Dertnig, Valie Export, Christian Jankowski, Tracey Moffatt, Pipilotti Rist, Toni Schmale, Viktoria Tremmel und Marianne Vlaschits

Zeit: bis 7. Juli

Ort: Salzburger Kunstverein/Künstlerhaus, Hellbrunner Straße 3, 5020 Salzburg

Foto: Marina Abramovic, courtesy Marina Abramovic und Sean Kelly Gallery, New York

Ausstellung: Meret Oppenheim

Meret Oppenheim (1913-1985) zählt zu den bedeutendsten und eigenwilligsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Anlässlich ihres 100. Geburtstags präsentiert das Bank Austria Kunstforum die erste museale Retrospektive der Schweizer Künstlerin in Österreich. Die Retrospektive soll dazu beitragen, Meret Oppenheims einseitige Rezeption als "Muse" der Surrealisten sowie als Schöpferin der legendären Pelztasse (1936) zu überwinden, die bis heute den Blick auf ihr vielseitiges Gesamtwerk verstellt.

Oppenheims kompromisslos gelebte gesellschaftskritische und emanzipatorische Haltung machten sie zu einer zentralen feministischen Identifikationsfigur und zum Vorbild für Generationen nachfolgender Künstlerinnen und Künstler. "Die Freiheit wird einem nicht gegeben, man muss sie sich nehmen", lautete ihr Credo und ihr Vermächtnis.

Gegen ihre feministische Vereinnahmung als "weibliche" Künstlerin wehrte sich Oppenheim mit der für sie grundlegenden "Androgynität des Geistes", der Überzeugung einer sowohl männliche wie auch weibliche Anteile umfassenden Kreativität, in der sie den Schlüssel für die durch den Geschlechterkampf aus dem Gleichgewicht geratenen Gesellschaft sah: "Kunst hat keine Geschlechtsmerkmale. Es gibt nur ein Einmaleins (...). Große Kunst ist immer männlich-weiblich."

Zeit: bis 14. Juli

Ort: Bank Austria Kunstforum, Freyung 8, 1010 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: Heinz Günter Mebusch, Düsseldorf © VBK