"Armin Wolf, Liebling aller Journalisten" lautet der Titel des meedia.de Artikels.

Foto: matthias cremer

Das deutsche Branchenblatt meedia.de zeigt sich beeindruckt von der Rede Armin Wolfs, die selbiger am Freitag bei der Jahreskonferenz des Netzwerk Recherche gehalten hat. Der ORF-Moderator versöhne Jung und Alt, heißt es in dem Artikel "Armin Wolf, Liebling aller Journalisten", einerseits durch seinen durchschlagenden Social-Media-Erfolg, andererseits durch seine Ablehnung gegen Verschenken von Journalismus im Netz.

"Unser Beruf ist natürlich in vielerlei Hinsicht schwieriger geworden, in den letzten Jahren. Vor allem der Teil mit dem 'dafür bezahlt werden' – und darüber wird ja wirklich sehr, sehr viel geredet und geklagt. Und das durchaus zu Recht. Ich möchte heute aber mal eine Viertelstunde lang über die andere Seite sprechen. Denn unser Beruf ist auch in vielerlei Hinsicht sehr viel leichter geworden. Und darüber wird sehr wenig geredet", leitete Wolf seinen Vortrag ein, um auf die Vorteile der Digitalisierung zu sprechen zu kommen.

Welt voller Chancen

"Noch nie war es so leicht, zu Geschichten zu kommen. Und noch nie war es so leicht, Geschichten weiter zu erzählen", erklärte der "ZIB 2"-Anchormann seine Sicht der Dinge und holte aus: "Ich bin übrigens fest davon überzeugt, dass es noch nie so viel guten Journalismus gab wie heute. Es gab auch nie so viel Müll." Im weiteren stellte er sich dagegen quer, als Antwort auf das Internet aus geschäftlicher Ideenlosigkeit heraus wertvolle Inhalte zu verschenken. Die Zeitungsmacher würden sich von allen Seiten bedroht fühlen und aufs Dauerjammern verfallen, "jeder Zeitungskongress ist ein einziges Doomsday-Treffen", analysierte Wolf den derzeitigen Geisteszustand der Branche.

Als Vorbild zog er gegen Ende seines Vortrages die Musikbranche und ihr Selbstbewusstsein heran. "Das Netz ist vor allem auch voller kluger Leute, die was können. Sehr vieler kluger Leute, die sich in den Bereichen, über die wir berichten, gut auskennen – oft sehr viel besser als wir. Und deren Wissen kann man nützen. Das war noch nie so einfach wie jetzt. Noch nie, davon bin ich überzeugt, war es so leicht wie heute, jeden Tag ein besserer Journalist zu werden", brachte Wolf die Vorteile des Internet auf den Punkt. Abschließend schickte er noch einen demokratischen Appell an seine Kollegen im Publikum aus: "Eine Demokratie braucht ordentlichen Journalismus. Letztlich ist unsere Arbeit die Infrastruktur einer demokratischen Gesellschaft." (red, derStandard.at, 17.6.2013)