Washington - Einst war er der schnellste Autofahrer der Welt - wenn auch nur drei Tage. Der Abenteurer und Tüftler Walt Arfons ist tot. Der Pionier bei der Entwicklung von Rekordfahrzeugen mit Flugzeugtriebwerken starb einem Bericht der "Los Angeles Times" zufolge bereits am 4. Juni. Er wurde 96 Jahre alt.

Walt Arfons hatte immer mit Rennwagen experimentiert. Zusammen mit seinem Halbbruder Art gehörte er zu den ersten, die Düsentriebwerke aus Flugzeugen in Rennwagen einbaute. Auf Salzseen und in Wüsten machten sich die beiden Brüder auf Rekordjagd. Vor fünfzig Jahren erreichte Walt Arfons mit einem dieser Gefährte 413,2 Meilen, umgerechnet fast 666 km/h. Der Rekord hielt allerdings nur drei Tage - dann war Bruder Art schneller.

"Wingfoot Express 2"

Zwei Jahre später baute Walt noch "Wingfoot Express 2". Er rüstete den Wagen mit Triebwerken aus, die sonst Kampfflugzeugen beim Alarmstart helfen, und erreichte damit mehr als 600 Meilen, etwa 975 km/h. Aus formalen Gründen wurde dieser Rekord jedoch nicht anerkannt.

Walts Sohn Craig starb 1989, als sein Rennboot mit fast 500 km/h verunglückte. Vor sechs Jahren war auch Walts Bruder Art gestorben. Der 81-Jährige war im Cockpit einer seiner Rennwagen beigesetzt worden. (APA, 15.6.2013)