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Französische Abgeordnete zu Besuch beim Papst.

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Paris/Vatikanstadt - Papst Franziskus hat Frankreichs Parlament darauf hingewiesen, dass es beschlossene Gesetze auch wieder außer Kraft setzen könne. Auch auf diese Weise könne der Gesetzgebung "die nötige Qualität, die den Menschen erhebt und adelt", gegeben werden, sagte das 76-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag bei einem Treffen mit französischen Abgeordneten und Senatoren im Vatikan.

Er bezog sich vor allem auf die Zulassung gleichgeschlechtlicher Ehen und ein damit verbundenes Recht zur Adoption von Kindern. Es sei notwendig, Gesetzestexten "eine Seele zu geben, die nicht nur die Moden und die Ideen des Augenblicks widerspiegelt", sagte der Papst weiter. Die katholische Kirche sei gern bereit, "ihren spezifischen Beitrag zu grundlegenden Fragen zu leisten, die ein vollständigeres Bild des Menschen und seiner Bestimmung ermöglichen".

Die Homo-Ehe war in Frankreich am 18. Mai nach monatelangen erbitterten Debatten und Massenprotesten, an denen sich unter anderem die katholische Kirche, aber auch rechtsradikale Gruppierungen, intensiv beteiligten, offiziell eingeführt worden. Frankreich wurde an diesem Tag das 14. Land weltweit, in dem Schwule und Lesben heiraten können. (APA, 15.6.2013)