Wien - Der ORF-Stiftungsrat berät nächsten Donnerstag über die notwendigen anstehenden Sparmaßnahmen im ORF. 20 Millionen Euro will die Geschäftsführung nächstes Jahr bei Personal und Strukturen sparen. Der ÖVP-"Freundeskreis" schraubt bereits im Vorfeld die Erwartungen hoch und fordert klare Ansagen hinsichtlich einer strikten Strukturreform, denn nur diese könne Kürzungen im Programm verhindern, so "Freundeskreis"-Leiter Franz Medwenitsch.

"Jetzt sind die Kernaufgaben des ORF zu definieren und die Weichen für die Straffung und Modernisierung des Unternehmens zu stellen. Einem Finanzplan ohne Reformen werden wir sicher nicht zustimmen. Wir wollen einen schlanken ORF mit einem starken Programm", so Medwenitsch. Die bürgerlichen Stiftungsräte erwarten konkrete Maßnahmen, mit groben Ansagen wolle man sich nicht abspeisen lassen, hieß es aus dem Gremium.

Finanz- und Stellenplan 2014

Auf der Tagesordnung der Plenarsitzung steht denn auch der Punkt "Finanz- und Stellenplan 2014", über dessen Grundsätze und Eckdaten im Gremium beraten werden soll, damit rechtzeitig Weichenstellungen stattfinden können. Die Verabschiedung des Finanzplans steht freilich erst in der Dezembersitzung an.

Mit Protest gegen weitere Sparmaßnahmen beim Personal, die laut derzeitigem Plan 15 Millionen Euro betragen sollen, ist voraussichtlich vonseiten der ORF-Belegschaftsvertreter zu rechnen. Sie werden am Freitagnachmittag von der ORF-Geschäftsführung über die Pläne informiert.

Weiters auf dem Programm der Stiftungsräte steht am Donnerstag der Punkt "Auswirkungen des 'Plan B' auf die Programmbereiche". Sollte der ORF im nächsten Jahr - so wie es derzeit aussieht - tatsächlich keine Gebührenrefundierung bekommen, dann müssten im Programmbereich 40 Millionen Euro gespart werden. Betroffen wäre Fernsehen, Radio und die Landesstudios. Deutliche Änderungen und Einsparungen würde es in dem Fall beim Kinderprogramm geben, bei ORF Sport plus, den regionalen TV-Produktionen der Landesstudios sowie bei Auftragsproduktionen, insbesondere im Unterhaltungsbereich, wie nach der Sparklausur der ORF-Geschäftsführung in der Vorwoche zu hören war.

Für Medwenitsch ist jedenfalls klar, dass "nur Strukturreformen Kürzungen im Programm verhindern können. Deshalb ist unsere Erwartungshaltung gegenüber der Geschäftsführung sehr hoch", wie es in einem der APA übermittelten Statement hieß. (APA, 14.6.2013)