Kenntnis des Quellcodes ist nötig
Microsoft-Anwalt Rick Rule teilte mit, der Konzern werde ab der nächsten Woche von Konkurrenten für Lizenzen zur Nutzung des Quellcodes Gebühren zwischen einem und fünf Prozent des Umsatzes mit den Produkten erheben, für die der Code genutzt werde. Die Kenntnis des Quellcodes ist nötig, um Software für eine reibungslose Verbindung zwischen Netzwerk-Computern und dem Microsoft-Betriebssystem Windows zu entwickeln.
Zudem wolle der in Redmond im US-Bundesstaat Washington ansässige Konzern die von Wettbewerbern erhobene Vorabzahlung für die Nutzung des Codes auf 50.000 Dollar von bisher 100.000 Dollar senken, sagte Rule.
Richterin zufrieden
Die Richterin am Bezirksgericht Colleen Kollar-Kotelly äußerte sich zufrieden mit der Ankündigung von Microsoft. Damit habe das Unternehmen viele ihrer Bedenken zerstreut. "Ich bin erfreut, dass zumindest einige Fortschritte auf diesem Gebiet erzielt worden sind", sagte sie nach der Anhörung von Microsoft, Vertretern des US-Justizministeriums und der Justizminister einiger US-Bundesstaaten.
"Vernünftige und nicht diskriminierende" Bedingungen
Im vergangenen Jahr hatte Microsoft im Rahmen einer von der Richterin gebilligten Vereinbarung zugesagt, die Vergabe von Lizenzen für den Code zu "vernünftigen und nicht diskriminierenden" Bedingungen zu ermöglichen. Bisher haben jedoch wenige Konkurrenten solche Lizenzabkommen mit Microsoft geschlossen. Viele Entwickler-Firmen beklagten sich, die ihnen von dem Softwarekonzern auferlegten Bedingungen seien für sie inakzeptabel. Interessant könnte das revidierte Lizenzierungsangebot insbesondere für Konkurrenten im Servergeschäft wie Sun Microsystems sein.
Behinderung des freien Wettbewerbs
Das US-Justizministerium und die Justizbehörden zahlreicher US-Bundesstaaten hatten Microsoft verklagt, weil sie in der Weigerung des Konzerns, Mitbewerbern Zugang zum Quellcode zu gewähren, eine Behinderung des freien Wettbewerbs sahen.
Wir stehen erst am Anfang
Bis zu 3.000 der geplanten zusätzlichen Arbeitsplätze sollen Microsoft zufolge in den USA entstehen. Chairman und Firmengründer Bill Gates kündigte zudem an, Microsoft werde seine Investitionen in Zukunftstechnologie im laufenden Geschäftsjahr zum Juni 2004 weiter steigern und bis zu 6,9 Milliarden Dollar (6,02 Mrd. Euro) für Forschung und Entwicklung ausgeben. "Wir stehen erst am Anfang dessen, was wir mit Software tun können", sagte Gates bei einem Jahrestreffen mit Finanz-Analysten.
49 Milliarden Dollar