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Papiss Demba Cissé mag den Trikotsponsor nicht.

Foto: REUTERS/Nigel Roddis

Dass selbst im Fußball Religion im Spiel ist, ist zumindest in Hütteldorf nichts Neues, dass aber ein Spieler wegen seines Glaubens das Trikot seines Vereins ablehnt, ist doch nicht alltäglich.

Papiss Demba Cissé, seines Zeichens Stürmer bei Newcastle United in der englischen Premier League, hat zu einem Boykott des Trikotsponsors Wonga aufgerufen, weil die Geschäfte des Kreditinstituts nicht mit seinen muslimischen Überzeugungen übereinstimmen. Auch seine Teamkollegen Cheik Tioté und Hatem Ben Arfa haben sich dem Protest angeschlossen.

Kein Protest gegen Virgin Money

Wonga ist ein britisches Kreditinstitut, das seinen Profit aus hohen Zinssätzen für kleine Kredite lukriert. Und genau damit hat der Senegalese Cissé ein Problem, zumal der Koran ein Zinsverbot vorgibt. Der Sponsor ist seit Oktober vergangenen Jahres Werbepartner der Magpies. Keine schlappen 9,4 Millionen Euro soll der Deal dem Klub in vier Jahren einbringen. 

Ein Hintergedanke des Boykotts könnte auch eine Ermöglichung eines Vereinswechsels sein, zumal Cissé von einigen Vereinen umworben wird. Vor Wonga gab mit Virgin Money ebenfalls eine britische Bank den Trikotsponsor von United. Gegen Virgin Money allerdings gab es keinen Aufstand.

Ein ähnlicher Fall hat sich bereits in Spanien erreignet. Dabei lehnte Frédéric Kanouté vom FC Sevilla einen Wettanbieter als Trikotsponsor ab, weil auch Wetten im Koran untersagt sind.

Cissé wechselte im Winter 2012 von Freiburg auf die Insel und brachte es seither auf 26 Treffer für die Schwarz-Weißen.  (red, derStandard.at, 13.6.2013)