Teheran/Istanbul - Der Iran hat am Tag vor der elften Präsidentenwahl noch einmal die Medienzensur verschärft. Das Internet wurde erneut verlangsamt, die Kontrollen in den Internetcafes verstärkt. Wenige Stunden vor der Wahl am Freitag will das Regime offenbar auf Nummer sicher gehen und jegliche Proteste, wie es sie nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmoud Ahmadinejad 2009 wochenlang gegeben hatte, um jeden Preis verhindern.

Kurzschaltungen mit "Regeln" für die Wahl

Auf fast allen iranischen TV-Stationen liefen am Donnerstag Kurzschaltungen mit "Regeln" für die Wahl. Demnach wurden die 50 Millionen Stimmberechtigten aufgefordert, unbedingt zur Wahl zu gehen. Damit wolle man den "Feinden" von außen zeigen, dass die iranische Nation hinter dem System stehe. Allerdings sollte jeder darauf bedacht sein, dass sich die "schrecklichen Ereignisse von 2009" auf keinen Fall wiederholen.

Im Gespräch mit der APA gaben einige Bewohner Teherans an, dass viele Mobiltelefonleitungen unterbrochen worden seien. "Offenbar fürchten sie sich so sehr vor neuen Unruhen, dass ihnen jedes Mittel Recht ist", meinte einer von ihnen.

In den Ballungsräumen war am Donnerstag zudem eine deutlich erhöhte Polizeipräsenz sichtbar. (APA, 13.6.2013)