Gäbe es ein Artenschutzprogramm für Autos, dann würde der Subaru BRZ ganz oben auf der roten Liste stehen.

Foto: der standard/gluschitsch

In Zeiten, da man mit einem echten Allradler schon fast einen Exoten fährt, gibt es kaum noch Autos mit Hinterradantrieb und mechanischer Differenzialsperre, die man ohne Lottogewinn finanzieren kann. Mazda spendierte seinem stärksten MX-5 g'rad eine Sperre, dann gibt es noch den Toyota GT86 und den Subaru BRZ um unter 40.000 Euro.

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Wobei der Subaru noch dazu extrarar ist, weil nur etwas mehr als eine Handvoll Autos nach Österreich kamen. Aber er ist baugleich mit dem Toyota GT86, von dem mehr Fahrzeuge importiert wurden. Zumindest sagen Toyota und Subaru, dass die Autos bis auf Kleinigkeiten wie die Form der Scheinwerfer, das fürchterlich aussehende Radio im BRZ oder die Farben gleich sind.

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Während Toyota ein Kupferorange zur Lieblingsfarbe erkoren hat, gibt es das knallige Blau exklusiv bei Subaru.

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Aber wir finden eindeutig mehr Unterschiede, die uns aber niemand bestätigen will. Der Subaru fühlt sich und hört sich kerniger an, hat das straffere Fahrwerk, wirkt um den Tick sportlicher. Nicht um so viel, als dass die Stimmen, die dem Auto zu wenig Leistung attestieren, verstummen würden. Siehe dazu die "Zweite Meinung" vom Chef.

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Dabei kann man die Sache auch ganz anders betrachten: viel Fahrspaß zum vernünftigen Preis!

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Denn ist es nicht egal, ob der Wagen jetzt zwei Sekunden weniger braucht, um auf der Geraden zu beschleunigen, wenn man ihn dann vor der nächsten Kurve auf Schrittgeschwindigkeit abbremsen muss, um nicht abzufliegen?

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Die 200 PS kosten auch so schon genug, wenn man dafür eine Nummerntafel haben will. Mehr Leistung braucht mehr Sprit, kostet mehr Steuer und Versicherung und macht am Ende nicht um so viel mehr Spaß, außer man steht auf den Nervenkitzel der Geraden.

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Sucht man das Endorphin aber in der Kurve, führt am BRZ kein Weg vorbei. Mit der messerscharfen Lenkung, dem tiefen Schwerpunkt, den kurzen Schaltwegen, dem knackigen Getriebe, und weil man - bis auf das ABS - alle Assistenzsysteme abschalten kann, ist er das ideale Driftauto.

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Sowie er aus der Auslage kommt, ist man damit auf der Rennstrecke gleich vorn mit dabei. Nun gut, die exakte Lenkung verzeiht keinen Fehler, und wer nur mit einer Hand kurbelt, wird früher oder später die Rechnung dafür präsentiert bekommen.

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Was dem BRZ beim Driften noch zugutekommt: Wer beim Seitenfenster rausschaut, sieht das Radio nicht. (Guido Gluschitsch, DER STANARD, 14.6.2013)

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Der BRZ ist die andere Seite des GT86. Subaru und der großmächtige Toyota-Konzern haben bei diesem Projekt bekanntlich intensiv zusammengewerkt, Subarus Hauptbeitrag ist dieser kernige 200-PS-Boxer. Selten wirkte ein Gesamtpaket so stimmig: Der Wagen schaut super aus, vorn wird gelenkt, hinten angetrieben, und der puristische Fahrspaß wird durch keine vorlaute Regelelektronik gestört. Dagegen sehen VW Scirocco und Co alt aus. Drift and shout, kalauerte ein Kollege. Was diese Kurvensuchmaschine provoziert? Den Wunsch nach mehr Leistung nämlich. (stock)

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