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Dietmar Kühbauer ist ein "Trainer mit Leib und Seele". Aber er möchte schon, dass der Job einen Sinn ergibt. Bei der Admira war das doch fraglich.

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Maria Enzersdorf - Dietmar Kühbauer hat das berühmte, symbolische Handtuch geworfen. Er ist seit Dienstag nicht mehr Trainer des Fußballbundesligisten Admira Wacker. Die Trennung erfolgte einvernehmlich. Das Einvernehmen gipfelte darin, dass Kühbauer nicht einmal eine Abschlagszahlung verlangt hat, sein Vertrag hätte noch ein Jahr gegolten. "So bin ich halt, ich habe aufs Geld verzichtet", sagte der 42-Jährige dem STANDARD.

Die Mannschaft hatte erst in der letzten Runde durch ein 1:0 in Mattersburg den Klassenhalt fixiert. Kühbauer hatte schon Ende Mai den Eindruck gewonnen, "dass eigentlich nur ich mich darüber richtig gefreut habe. Und natürlich die Spieler." Es hat mehrere Gespräche mit Vizepräsident Hans Werner Weiss gegeben, Kühbauer ortete eine "gewisse Perspektivlosigkeit. Man muss wieder sparen, es wär wieder eine Hängepartie geworden." Erfolge werden in der Südstadt traditionell mit Budgetkürzungen gefeiert. Kühbauer hat sogar ein bisserl Verständnis dafür. "Man muss sich halt nach der Decke strecken." Die ist bei der Admira extrem hoch, weil Sponsor und Präsident Richard Trenkwalder die Zahlungen deutlich reduziert hat, reduzieren musste. Die Lizenz wurde erst in zweiter Instanz erteilt.

Kühbauer hatte den Job im April 2010 von Walter Schacher übernommen. Im ersten vollen Jahr seiner Tätigkeit ist er aufgestiegen, im zweiten ist er Dritter geworden. "Trotzdem wurde nichts bewegt, der Erfolg hat eigentlich nichts gebracht." Kicker wie Philipp Hosiner oder Marcel Sabitzer wurden verkauft, in der dritten Saison schwamm man nach gutem Start im Abstiegsstrudel. Die Zeit sei, so Kühbauer, "aber auch schön gewesen. Ich konnte lernen." Er wartet ohne Panik auf Angebote. "Sie müssen mir eine Perspektive geben. Ich bin Trainer mit Leib und Seele. Wer mich engagiert, wird viel Freude haben." Die Admira möchte die Nachfolge flott klären. (hac, DER STANDARD, 12.6.2013)