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Aiman al-Sawahiri, Al-Kaida-Chef

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Dubai/Damaskus/Bagdad - Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri hat einem Zusammenschluss der Ableger des Terrornetzwerks im Irak und Syrien eine Absage erteilt. Der Chef der Gruppe Islamischer Staat von Irak (ISI), Abu Bakr al-Bagdadi, habe einen "Fehler" begangen, als er die Vereinigung mit der syrischen Al-Nusra-Front verkündet habe, "ohne uns zu konsultieren", heißt es in einem al-Sawahiri zugeschriebenen Brief, den der in Katar ansässige Nachrichtensender Al-Jasira am Montag auf seiner Internetseite veröffentlichte.

Die Ankündigung des Zusammenschlusses unter dem Namen Islamischer Staat im Irak und in der Levante habe "allen Jihadisten geschadet", kritisiert al-Sawahiri. Weiter heißt es in dem Brief: "Die Al-Nusra-Front ist ein unabhängiger Arm von Al-Kaida." Die Nummer eins des Terrornetzwerks benennt in dem Brief zudem den Geistlichen Abu Chalid al-Suri als Gesandten, der nach der Fusionsabsage zwischen dem syrischen und irakischen Ableger vermitteln soll.

"Zuverlässige Quellen"

Herkunft und Echtheit des Briefes waren nicht zu überprüfen, allerdings teilte der Sender mit, das Schreiben stamme aus "zuverlässigen Quellen in Syrien". Der Chef der Al-Nusra-Front, Abu Mohammed al-Jolani, beteuerte nach dessen Veröffentlichung über den Kurznachrichtendienst Twitter seinen "Respekt" für den irakischen Kollegen al-Bagdadi und seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Kampf "gegen die Feinde Gottes".

Nach der Ankündigung der Pläne zu einem Zusammenschluss im April hatte al-Jolani diese noch dementiert und al-Bagdadi für die Veröffentlichung kritisiert. Zugleich schwor al-Jolani aber dem Al-Kaida-Chef al-Sawahiri seine Treue.

Die Al-Nusra-Front wurde im Jänner 2012 gegründet und wird von den USA auf deren Liste ausländischer Terrororganisationen geführt. Im Kampf gegen die Regierung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad war die Gruppe für einige der Angriffe mit den meisten Todesopfern verantwortlich und bekannte sich wiederholt zu Selbstmordanschlägen. (APA, 10.6.2013)