Wien - Österreich hat heuer nach Island im Vergleich zum Vorjahr seine öffentlichen Uni-Ausgaben im Europavergleich am stärksten gesteigert. Laut einer am Montag veröffentlichten Studie der European University Association (EUA) verzeichneten nur diese beiden Länder ein nominelles Plus von mehr als zehn Prozent, wobei für Österreich keine exakte Prozentzahl ausgewiesen wird. Einschnitte von mehr als zehn Prozent machten dagegen Ungarn (minus 19 Prozent) und Griechenland (minus 25 Prozent).

Zahlen der nationalen Rektorenkonferenzen

Ein Anwachsen der öffentlichen Uni-Ausgaben zwischen fünf und zehn Prozent registrierte die Studie in Tschechien, Norwegen, Polen und Schweden, ein Plus von bis zu fünf Prozent im französischsprachigen Teil Belgiens, Frankreich und Litauen. Stabil blieben die Ausgaben 2013 in Italien, den Niederlanden und der Slowakei, ein Minus von bis zu fünf Prozent verzeichnete Kroatien, von bis zu zehn Prozent Portugal und Großbritannien. Die (mangels endgültiger Inflationszahlen nicht inflationsbereinigten) Daten der Studie fußen auf Angaben der jeweiligen nationalen Rektorenkonferenzen.

Jahre 2008 bis 2012

Ein weiterer EUA-Vergleich analysiert die (bereits inflationsbereinigte) Entwicklung der öffentlichen Uni-Ausgaben für die Jahre 2008 bis 2012: Hier verzeichneten Deutschland, Norwegen und Schweden Zuwächse von mehr als zehn Prozent, Österreich und der französischsprachige Teil Belgiens folgen mit einem Plus zwischen fünf und zehn Prozent, Frankreich und die Niederlande verzeichneten Zuwächse bis fünf Prozent. Kroatien und Polen kommen auf ein Minus von bis zu fünf Prozent, Portugal und die Slowakei auf Einschnitte zwischen fünf und zehn Prozent. Um mehr als zehn Prozent sanken die öffentlichen Uni-Budgets in Tschechien, Spanien, Griechenland, Ungarn, Irland, Island, Italien, Litauen und Großbritannien.

Studentenzahlen: Plus von mehr als zehn Prozent

Etwas eingeschränkt wird das positive Finanzierungsbild von der Entwicklung der Studentenzahlen: Hier verzeichnete Österreich (wie Deutschland, Dänemark, Kroatien, Irland, Niederlande, Portugal, Schweden und die Türkei) zwischen 2008 und 2011 ebenfalls ein Plus von mehr als zehn Prozent. "Besonders bedenklich" hält die EUA die Entwicklung in Irland und Kroatien, wo die Studentenzahl um mehr als zehn Prozent zugenommen hat und die öffentliche Finanzierung im gleichen Zeitraum stark zurückgefahren wurde.

Erfreulich für Österreich ist die Entwicklung des Anteils der öffentlichen Hochschulausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP): 2013 liegt dieser Anteil in Österreich, Kroatien, Frankreich, Deutschland, Island, den Niederlanden, Polen und Schweden höher als 2008. In Tschechien, Griechenland, Ungarn, Italien, Lettland, Litauen, Norwegen, Portugal, der Slowakei und Großbritannien gab es dagegen ein Absinken. (APA, 10.6.2013)