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Wenn es nach Google geht, ist die Datenbrille "Google Glass" in Zukunft das Accessoire der Wahl: Die Datenbrille bringt Informationen vom Smartphone ganz nah ans Auge und Ohr. "Google Glass ist für kurze Interaktionen mit geringer Informationsdichte gedacht, ganze Webseiten kann man damit nicht betrachten", erläutert das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe.  Die Zeitschrift hat eines der ersten Entwicklermodelle getestet.

Gekoppelt an ein Smartphone blendet Google Glass wichtige Nachrichten, Termine, die Wetterlage oder den Weg zum nächsten Postamt ein.

Mittelklasse-Smartphone

In der Datenbrille steckt typische Technik eines Mittelklasse-Smartphones. Auffälligstes äußerliches Merkmal: das halbtransparente Prisma am rechten Brillenbügel auf Augenbrauenhöhe. Hier werden die Inhalte eingeblendet. Bedient wird Glass über Sprachkommandos sowie Wischen und Tippen am rechten Brillenbügel. So hält Glass die Hände frei. Ansonsten lässt sich mit dem Entwicklermodell nicht mehr erledigen, als mit dem Smartphone samt Headset möglich ist. Und natürlich verfügt Glass auch über eine Kamera.

Was macht Google mit den Daten?

All das ruft aber auch Datenschützer auf den Plan. Sie befürchten, dass Dritte heimlich von Glass-Trägern fotografiert oder gefilmt werden. Natürlich kann das unter Umständen heute auch mit einfachen Smartphones geschehen, aber je unauffälliger Datenbrillen werden, desto größer das Risiko, jemandem unbemerkt vor die Linse zu laufen.

Kritiker fragen außerdem, was Google mit den gespeicherten Daten seiner Glass-Nutzer macht.  Nach der Enthüllung des US-amerikanischen Überwachungsprogramm PRISM stellt sich die Frage, ob die Daten nicht direkt an den US-Geheimdienst NSA gesendet wird. Dieser sammelt in großem Stil Daten bei Internet-Diensten wie Google, Facebook, Microsoft, Apple und Yahoo. (red, 10.6. 2013)