Die  läuft. Der niederländische Zeichner Jan Cleijne hat anlässlich der 100. Tour de France eine Graphic Novel herausgebracht, die Leid und Triumph der Tour-Helden zeigt.

Man schmeckt den Schweiß, man hört den Jubel. Wer Jan Clijnes Comic "Unmöglich ist kein französisches Wort" gelesen hat, ist von Anfang an dabei. Die Bilder des Comic-Zeichners führen die Leser ganz nah an Triumphe und Niederlagen von 99 Rennen der Tour de France heran.

Übervater des berühmtesten Radrennes der Welt ist Henri Desgrange. Er rief die Tour de France ins Leben, um den Verkauf seiner Sportzeitung "L'Auto" anzukurbeln. Dementsprechend galt sein Interesse eher der Auflage als dem Wohlergehen der Fahrer. In der Nacht auf den 6. Juli 1926 starteten die Fahrer der Tour de France zu einer der schwersten und gefährlichsten Etappen der Geschichte des Rennens. Desgranges Magazin machte Schlagzeilen.

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Schon ab der zweiten Tour de France wurde betrogen und übervorteilt. Nachdem Antoine Fauré, Lokalmatador des kleinen Städtchens Saint-Étienne das Stadtzentrum passiert hatte, ließen die Einwohner alle nachkommenden Fahrer auflaufen.

Foto: covadonga

Auch die Rennfahrer nutzten eine gute Gelegenheit, wenn sie sich bot: Im selben Rennen, 1904, wurden die vier erstplatzierten Fahrer disqualifiziert, weil sie heimlich Streckenteile mit der Bahn zurücklgelegt hatten. Mit dem Sieg überrascht wurde der 19-jährige Henri Cornet - bis heute der jüngste Gewinner einer Etappe der Tour de France.

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Tiefschwarz und strahlend weiß. Im Genre Comic steht Aktion im Vordergrund. Trotzdem: Die Graphic Novel von Jan Clijnes schafft einen Spagat. Sie verbindet emotionale Momentaufnahmen mit der Geschichte aus 99 Rennen der Tour de France. Um "Unmöglich ist kein französisches Wort" gut zu finden, muss man weder ein Comic- noch ein Fahrrad-Freak sein. (Michel Mehle, derStandard.at, 2.7.2013)

Foto: covadonga

Jan Cleijne
Unmöglich ist kein französisches Wort

Covadonga

145 Seiten, 19,80 Euro

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