Gleichberechtigungsvereine haben gefordert, die App sofort zu entfernen

Screenshot: Setting Captives Free

Eine App, die "Freiheit von der Homosexualität" durch einen interaktiven Kurs verspricht, wurde von Apple kurzerhand aus dem Store geschmissen. Google behielt die App hingegen im Play Store und entfernte sie, nachdem die Berichterstattung über die homophobe Anwendung auch die klassischen Medien erreicht hatte.

Mission

Die App kommt laut ABC News aus Ohio und wird von "Setting Captives Free" betrieben, einer Organisation, die Menschen von ihren "Sünden" befreien soll.  Die Mission hat bereits einige andere Apps veröffentlicht, die durch interaktive Kurse ein sündenfreies Leben versprechen.

Petition mit 94.000 Unterschriften

Keine dieser Apps hat aber so eine Reaktion ausgelöst wie "Door of Hope: Freedom from the Bondage of Homsexuality" (zu Deutsch: "Tür der Hoffnung: Freiheit von der Knechtschaft der Homosexualität"). Gleichberechtigungsvereine haben von den Tech-Konzernen gefordert, die App runterzunehmen. Eine Petition, die am 29. Mai gestartet wurde, hatte innerhalb weniger Tage mehr als 94.000 Unterschriften erzielen können.

Richtlinien bei Apple

Bereits letzte Woche hat Apple dann die Anwendung aus dem AppStore genommen. Sie verstößt gegen Apples eigene Richtlinien, nach denen es nicht erlaubt ist, Apps zu veröffentlichen, die andere User verärgern oder empören könnten. Bereits 2011 hat Apple eine ähnliche Anwendung kommentarlos verbannt. Apple äußert sich zu diesen Vorgehen nur äußerst selten, die Richtlinien sprechen offenbar für sich. Überraschend ist allerdings, dass die App überhaupt von Apple freigeschaltet wurde.

Google gegen Hate Speech

Google hingegen hat erst nach Mittwoch reagiert, nachdem einige Medien darüber berichtet haben. Zuvor forderte die Gleichberechtigungsorganisation "All Out" einen Dialog mit Google, um dem Unternehmen klar zu machen, warum diese Art von Apps besonders für junge Menschen gefährlich seien. Zwar ist Google generell nicht so strikt wie Apple, wenn es um den hauseigenen App Store geht, die negativen Berichte wurden aber offenbar selbst Google zu viel. Google hat aber schon in der Vergangenheit immer wieder Apps entfernt, die Bullying fördern oder Hass gegen bestimmte Gruppen schüren. (red, derStandard.at, 7.6.2013)