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Laut Veranstalter können die meisten Urlauber ganz entspannt ihren Aufenthalt zu Ende bringen.

Foto: AP Photo/Burhan Ozbilici

Düsseldorf - Trotz der Zahlungsunfähigkeit des deutschen Türkei-Reiseveranstalters GTI Travel können fast alle Urlauber ihre Reisen wie geplant zu Ende bringen. "Da ist niemand gestrandet oder sitzt auf seinen Koffern, die Reisenden können ihren Urlaub in den allermeisten Fällen abschließen", sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag.

"Wir haben gemeinsam mit unserem Versicherer und den Incoming-Agenturen in den Zielgebieten erreicht, dass allen unseren Kunden unbürokratisch geholfen wird", betonte GTI-Geschäftsführer Hakan Katlandur in einer Mitteilung. Der Düsseldorfer Reiseveranstalter und das Unternehmen Buchmal Reisen hatten am Montag ihre Zahlungsunfähigkeit erklärt. Zuvor waren laut Mitteilung Gespräche des Unternehmens mit Banken in Ankara gescheitert. Zu diesem Zeitpunkt waren rund 5.000 GTI-Urlauber im Ausland - ganz überwiegend in der Türkei - unterwegs. Seitdem seien täglich rund 500 Gäste an ihrem geplanten Abreisetag nach Hause geflogen, erklärte das Unternehmen.

Ein rechtlich zulässiger Insolvenzantrag des Unternehmens lag aber auch am Donnerstag beim Düsseldorfer Amtsgericht noch nicht vor. Den am Mittwoch vorgelegten Antrag von GTI Travel hatte das Gericht wegen formaler Mängel gerügt. Unter anderem fehlten Unterschriften. Nun seien die Anwälte dabei nachzubessern, sagte ein Gerichtssprecher. Er konnte aber nicht sicher sagen, ob es noch vor dem Wochenende einen zulässigen Antrag geben werde.

Ohne Feststellung der Insolvenz kann die Reiseversicherung nicht zahlen. Das trifft die Kunden, die ihren Urlaub bei GTI bereits bezahlt haben, aber noch nicht abgereist sind. Nach Einschätzung von Fachleuten kann es Monate dauern, bis sie ihr Geld zurückbekommen.

Zunächst seien alle Reisen bis zum 10. Juni storniert, heißt es in der Erklärung der GTI Travel. Wie es dann weitergehe, werde derzeit verhandelt. Auch die Fluglinie Sky Airlines, die wie GTI Travel zur türkischen Kayi Group gehört, hat ihren deutschen Flugbetrieb eingestellt. Nach Informationen aus Branchenkreisen sollen Millionenverluste des Konzerns im Fluggeschäft Auslöser für die Zahlungsunfähigkeit gewesen sein. (APA, 6.6.2013)