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Die weltweite Agrarproduktion wird der Studie zufolge im kommenden Jahrzehnt langsamer steigen.

Foto: APA/Frank Rumpenhorst

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Peking - Weltweit müssen Verbraucher sich in den kommenden zehn Jahren auf höhere Preise für Lebensmittel einstellen. Bevölkerungswachstum und höhere Einkommen treiben nach einem UN-Bericht den Bedarf in Entwicklungsländern. "Preise für pflanzliche und tierische Agrarerzeugnisse werden nach der Prognose wegen geringerem Produktionswachstums und höherer Nachfrage steigen", schreiben die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die OECD in dem am Donnerstag in Peking vorgestellten Bericht. Die Preise für Fleisch, Fisch und Biokraftstoffe werden nach der Vorhersage stärker steigen als jene für primäre Agrarprodukte.

China werde mit seinen etwa 1,3 Milliarden Menschen einen großen Einfluss auf dem internationalen Agrarmarkt haben, heißt es in dem Bericht. Das Land werde sich zwar bei vielen Agrarprodukten auch in Zukunft selbst versorgen können. Die Agrarproduktion werde jedoch etwas verlangsamen.

Ölsamen

Gleichzeitig werde China bis 2022 die Europäische Union als größtem Konsumenten von Schweinefleisch beim Pro-Kopf-Verbrauch ablösen. Zudem gehen die Experten in dem Bericht davon aus, dass die chinesischen Importe von Ölsamen in den kommenden zehn Jahren um 40 Prozent steigen, und damit 59 Prozent des weltweiten Handels ausmachen werden. Ölsamen werden unter anderem als Tierfutter verwendet.

Die weltweite Agrarproduktion wird der Studie zufolge angesichts knapper Anbauflächen, gestiegener Produktionskosten und zunehmender Umweltbelastungen im kommenden Jahrzehnt langsamer steigen. Es sei nur noch mit einem jährlichen Wachstum von 1,5 Prozent zu rechnen. In den vergangenen zehn Jahren seien es noch 2,1 Prozent gewesen. Trotzdem gehen die Experten davon aus, dass die Versorgung mit Agrargütern mit der globalen Nachfrage Schritt halten werde.

Allerdings könne es auch künftig zu Produktionsausfällen, Preisschwankungen und Handelsunterbrechungen kommen. "Solange Nahrungsmittelvorräte in großen Hersteller- und Verbraucherländern klein bleiben, herrscht ein verstärktes Risiko für volatile Preise", warnen die Experten in der Studie. "Eine großflächige Dürre wie 2012 zusätzlich zu knappen Nahrungsmittelbeständen könnte die Weltpreise um 15 bis 40 Prozent erhöhen." (APA, 6.6.2013)