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Einst weltberühmt, 2003 gestorben: Der weiße Gorilla "Schneeflöckchen".

Foto: APA/dpa/Tony Albir

Barcelona - Er war einmal das berühmteste Zoo-Tier der Welt: "Floquet de Neu" (katalanisch für "Schneeflöckchen"), ein männlicher Albino-Gorilla im Zoo von Barcelona. Der Zoologe Jordi Sabater Pi hatte das Tier 1966 aus der spanischen Ex-Kolonie Äquatorialguinea in Zentralafrika nach Barcelona gebracht. Im Zoo der katalanischen Metropole war der Gorilla zur Touristenattraktion geworden. Im November 2003 musste er wegen eines Hautkrebsleidens eingeschläfert werden.

"Schneeflöckchen" war der weltweit einzige bekannte weiße Gorilla; genauer gesagt ein Westlicher Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla). Spanische Wissenschafter haben nun geklärt, wie sein weißes Fell und seine helle Hautfarbe zustande gekommen sein dürften. Wie die Forscher von der Universidad Pompeu Fabra und vom spanischen Forschungsinstitut CSIC herausfanden, waren seine Eltern eng miteinander verwandt gewesen. Beide hätten eine genetische Mutation aufgewiesen, die auch bei Menschen Albinismus hervorrufen könne, stellten die Forscher in einer Studie fest, die im Fachmagazin "BMC Genomics" veröffentlicht wurde.

Der Wissenschafter Tomas Marques erläuterte aufgrund der Erkenntnisse wäre es möglich, neue Albino-Gorillas zu züchten - wogegen es vernünftigerweise aber Widerspruch gibt: Der Zoo in Barcelona erklärte ein solches Vorhaben für "völlig ausgeschlossen". Das Ziel des Tierparks sei es, die Art zu erhalten, sagte die Affenexpertin Teresa Abello. Daher strebe man nach einer genetischen Vielfalt. (APA/red, derStandard.at, 5. 6. 2013)