Syrien soll über das größte Chemiewaffenarsenal in der Region verfügen. Über einen möglichen Einsatz wird schon lange spekuliert. Ein Rückblick:

12./13. Juli 2012: Das syrische Regime hat nach Medienberichten begonnen, Chemiewaffen aus den Lagern zu holen. Die US-Regierung sei alarmiert. Unklar sei, ob die Waffen vor Aufständischen in Sicherheit gebracht oder einsatzbereit gemacht würden, zitiert das "Wall Street Journal" US-Regierungsvertreter.

14. Juli: Unter Berufung auf britische Geheimdienstmitarbeiter berichtet der britische Sender Sky News, syrische Streitkräfte hätten Chemiewaffen nach Homs transportiert, das zu weiten Teilen von Rebellen kontrolliert wird.

21. Juli: Die Rebellen kündigen an, sie wollten die Chemiewaffen des Assad-Regimes unter Kontrolle bringen. "Wir haben eine Gruppe, die die Chemiewaffen sichern soll", sagt einer ihrer Generäle der britischen Zeitung "Daily Telegraph".

23. Juli: Die syrische Regierung schließt den Einsatz von Chemiewaffen gegen das eigene Volk aus. Für den Fall einer "auswärtigen Aggression" lässt Damaskus dies aber offen und löst damit Empörung aus. Am Folgetag rudert das Regime zurück: Man werde "niemals chemische und biologische Waffen nutzen", heißt es.

20. August: US-Präsident Barack Obama droht mit einem Militärschlag, sollte das Regime von Präsident Bashar al-Assad die "rote Linie" überschreiten und Chemiewaffen einsetzen.

8. April 2013: Syrien will ein UNO-Team nicht einreisen lassen, das überprüfen soll, ob Chemiewaffen im Bürgerkrieg zum Einsatz kamen. Zuvor hatten sich Regierung und Rebellen gegenseitig bezichtigt.

25. April: Die US-Geheimdienste haben offenbar Hinweise auf einen Chemiewaffeneinsatz durch das syrische Regime. Es gebe aber noch keine eindeutigen Beweise, sagt Außenminister John Kerry.

30. April: US-Präsident Obama bekräftigt seine Warnung an die syrische Regierung. Es müssten aber weitere Beweise gesammelt werden.

6. Mai: Äußerungen der UNO-Expertin Carla del Ponte, die Rebellen hätten das Giftgas Sarin eingesetzt, stoßen in Washington auf Skepsis. Die unabhängige Syrien-Kommission der Vereinten Nationen erklärt, es gebe dafür keine Beweise.

4. Juni: Dem Bericht der vom UNO-Menschenrechtsrat (MRR) berufenen Syrien-Kommission zufolge gibt es "hinreichende Gründe" auf den Einsatz von chemischen Waffen in Syrien. Die meisten entsprechenden Hinweise beträfen das Vorgehen von Regierungstruppen. (APA, 4.6.2013)