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Foto: REUTERS - LUCAS JACKSON

Rom - Der italienische Wäsche- und Strumpferzeuger Calzedonia hat im Rennen um die Übernahme des renommierten Lingerie-Herstellers La Perla eine schwere Enttäuschung hinnehmen müssen. Die insolvente La Perla wurde am Dienstag bei einer Auktion in Bologna von der luxemburgischen Finanzgesellschaft SMS Finance unter der Führung des Managers Silvio Scaglia, Gründer des Telekomkonzerns Fastweb, übernommen.

Scaglia setzte sich mit einem Angebot von 69 Mio. Euro gegen Calzedonia und der israelischen Gruppe Delta Galil Industries, teilte Richter Maurizio Arzori am Ende der Auktion vor dem Gericht von Bologna. Ziel ist unter anderem die Rettung der 600 italienischen Stellen des in Bologna beheimateten Konzerns. Weltweit beschäftigt La Perla 1.400 Personen. Der krisengeschüttelte Konzern stand seit 2007 unter Kontrolle des US-Fonds JH Partners.

Scaglias Erfolg sorgt für Diskussionen. Zwar ist die finanzielle Stärke seines Fonds unbestreitbar, die Gewerkschaften meinen jedoch, dass Calzedonias Angebot La Perla vom industriellen Standpunkt eine solidere Zukunft gesichert hätte. Mit der Übernahme La Perlas, das für 2012 einen Jahresumsatz von 107 Millionen Euro meldete, wollte der in Österreich mit 75 Shops aufgestellte Calzedonia-Konzern kräftig wachsen und sich im gehobenen Lingerie-Segment profilieren. (APA, 4.6.2013)