Johannes Ditz (62) ist - wieder einmal - einen Job los. Die Karriere des einstigen VP-Shooting-Stars ist gekennzeichnet von Zerwürfnissen, die mit seinem Rücktritt oder seinem Rauswurf endeten. Sein Amt als Wirtschaftsminister schmiss Ditz 1996 überraschend hin, weil er mit Vorstößen zur Liberalisierung von Gewerbeordnung und Ladenöffnungszeiten auf Granit biss. Sein Parteichef Wolfgang Schüssel, der zuvor mit dem Schüssel-Ditz-Kurs wahlgekämpft hatte, war düpiert.

Wenig später kam Ditz als Finanzvorstand bei der Telekom unter und wurde 1999 kurz vor den Wahlen gemeinsam mit Rudolf Streicher in die Chefetage der Staatsholding ÖIAG gehievt. Unter Schwarz-Blau hatten beide ausgedient. Es folgten Aufräumarbeiten in der steirischen Estag. Ein Abstecher an die Spitze von Mirko Kovats' A-Tec endete nach einem Monat. Auch in der Kärntner Hypo hielt es Ditz nicht allzu lange aus. Jetzt hat er Zeit, für den nächsten Marathon zu trainieren. (as, DER STANDARD, 4.6.2013)