Wien - Österreichische Energietechnik-Unternehmen haben 2012 laut einer Marktstudie in den Bereichen Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen mit rund 28.000 Beschäftigten 3,5 Milliarden Euro Umsatz erzielt. "Es freut mich, dass sich unsere Investitionen in die Energieforschung rechnen", so Infrastrukturministerin Doris Bures, die die Studie in Auftrag gegeben hatte, am Sonntag in eine Pressemitteilung.

Energietechnik aus Österreich sei auch ein Exportschlager, betont Bures. Demnach stammen zwei von drei in Deutschland installierten Biomassekesseln aus Österreich, und der Exportanteil thermischer Kollektoren liege bei 81 Prozent. Diese erneuerbaren Energieformen reduzieren in Summe den Kohlendioxyd (CO2) Ausstoß um 10,9 Mio. Tonnen.

Biobrennstoffbranche primus inter pares

Mit den Programmen "Haus der Zukunft" hat das Infrastrukturministerium in den vergangenen Jahren mehr als 350 Forschungsprojekte mit rund 47 Millionen Euro gefördert, betont Bures. Über den Klimafonds stellt das Ministerium zusätzlich jährlich bis zu 30 Millionen Euro für das Forschungs- und Technologieprogramm "eMission" zur Verfügung. Daneben konzentriere sich die Forschungs-, Innovations- und Technologieinitiative "Produktion der Zukunft" mit einem Volumen rund 95 Millionen Euro pro Jahr unter anderem auf energie- und ressourcenschonende Produktionstechnologien von morgen.

Einer der wichtigsten Faktoren der erneuerbaren Energienutzung in Österreich ist laut Ministerium die Nutzung fester Biomasse. Der Inlandsverbrauch fester Biobrennstoffe sei von 12,9 Mio. Tonnen 2011 auf 13,2 Mio. Tonnen im Jahr 2012 angestiegen, der Hackgutverbrauch habe im Vorjahr 6,8 Mio. Tonnen erreicht. Durch den Einsatz biogener Brennstoffe konnten 2012 rund 9,8 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. Die Biobrennstoffbranche habe im Vorjahr mit 12.700 Beschäftigten einen Gesamtumsatz von 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Wachstum

Im Jahr 2012 konnten in Österreich laut den Angaben insgesamt 23.227 Biomassekessel verkauft werden, was einer Steigerung der Verkaufszahlen von 2011 auf 2012 um 9,6 Prozent entspricht. Im Sektor Pelletskessel konnte eine Steigerung von 15,1 Prozent erzielt werden. 70 Prozent ihrer Produktion exportieren österreichische Biomasse-Kesselhersteller, die wichtigsten Exportmärkte sind Deutschland und Italien.

Aufgrund der deutlichen Reduktion der Preise von Photovoltaikanlagen und der unterschiedlichen Fördermaßnahmen kam es 2012 zu einem historischen Höchststand bei der Marktdiffusion von netzgekoppelten PV-Anlagen. Insgesamt gab es einen Zuwachs von 175,7 Megawatt peak (MWpeak), was etwa einer Verdoppelung des Inlandsmarktes entspricht. Die Gesamtleistung aller PV-Anlagen in Österreich liegt bei rund 362,9 MWp (Megawatt-Peak). Die installierten Anlagen führten 2012 zu einer Reduktion von CO2 Emissionen von rund 130.800 Tonnen. Die Kosten bei netzgekoppelten PV-Anlagen konnten gegenüber 2011 um mehr als 20 Prozent gesenkt werden.

Export wichtig

Mit Ende des Jahres 2012 waren in Österreich 4,9 Mio. Quadratmeter thermische Sonnenkollektoren in Betrieb. Der Nutzwärmeertrag dieser Anlagen liegt bei 2011 Gigawattstunden (GWh), damit wurden 459.096 Tonnen an CO2 Emission vermieden. Obwohl es auf dem Solarthermiemarkt gegenüber 2011 zu einem Rückgang von 16 Prozent kam, liegt Österreich in Europa hinter Zypern auf dem sehr guten zweiten Platz, bezogen auf die pro Einwohner installierte Kollektorleistung. Und mit knapp 1,1 Mio. Quadratmetern produzierter Kollektorfläche gehört Österreich zu den größten Produktionsländern Europas - 81 Prozent der Produktion gehen in den Export.

Der Gesamtabsatz von österreichischen Wärmepumpen ist 2012 um 9,8 Prozent angestiegen. Für diesen Anstieg sind vor allem große Zuwächse bei den Heizungswärmepumpen bis 20 kW im Inlands- und Exportmarkt verantwortlich. Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen konzentrieren sich bei Wärmepumpensystemen derzeit auf Kombinationsanlagen mit andern Systemen, wie etwa mit solarthermischen Anlagen oder Photovoltaikanlagen, auf die Erschließung von neuen Energiedienstleistungen wie Raumkühlung und Klimatisierung oder auch die Gebäudetrockenlegung, so das Infrastrukturministerium. (APA, 2.6.2013)