New York/Damaskus - Russland hat nach Angaben von Diplomaten im UN-Sicherheitsrat eine Erklärung zu den Kämpfen in der syrischen Rebellenhochburg Kuseir verhindert. Nach Angaben mehrerer Diplomaten lehnte Russland am Samstag einen von Großbritannien vorgelegten Textentwurf ab, mit dem der UN-Sicherheitsrat "große Sorgen über die Lage in Kuseir" und über die Situation der Zivilbevölkerung in der umkämpften Stadt ausgedrückt hätte.

Der russische UN-Botschafter habe gesagt, da der Sicherheitsrat keine Erklärung abgegeben habe, als die Rebellen die Stadt eingenommen hätten, sei eine solche Erklärung nun ebenfalls nicht angebracht. Der Schritt unterstreicht die anhaltenden Differenzen zwischen Russland und den westlichen Ländern in der Syrienkrise deutlich.

Kampf um Kuseir hält an

Der Kampf um die eingeschlossene Rebellenhochburg Kuseir hielt auch am Samstag an. Regierungstruppen und Aufständische lieferten sich nach Angaben einer Oppositionsgruppe im Zentrum der Stadt und in umliegenden Ortschaften Gefechte. Die Präsident Bashar al-Assad ergebenen Truppen und ihre Unterstützer der libanesischen Hisbollah-Miliz haben die Stadt von der Außenwelt abgeschnitten. Die Aufständischen riefen nach militärischer Unterstützung und baten um medizinische Hilfe für Hunderte Verwundete, die in der Stadt nahe der Grenze zum Libanon festsitzen. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon appellierte an die Kriegsparteien, die Zivilbevölkerung abziehen zu lassen.

Die seit zwei Wochen tobende Schlacht um Qusair dient der Sicherung von Nachschubwegen entlang der Grenze zum Libanon. Für Assad bedeutet die Kontrolle über die Stadt auch den ungehinderten Weg von Damaskus in das Siedlungsgebiet seiner alawitischen Glaubensgemeinschaft, die ihre Wurzeln im schiitischen Islam hat. Die Rebellen kommen vor allem aus der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit. (APA, 2.6.2013)