Friede und Freude und natürlich auch Eierkuchen: In kollektiver Korrektheit üben sich seit Donnerstag  die geschätzten Besucher des Tomorrow Festival auf dem Gelände des AKW Zwentendorf.

Die Veranstaltung versteht sich dabei als sogenanntes Green Festival: Nützliche Mehrwegbecher müssen deshalb ebenso so sein wie auch Festivalstrom aus Sonnenkraft, die Anreise per Radvehikel und generell ressourcenschonendes Gebaren von Küche bis Toilette.

Also: Ein sichtbares Zeichen gegen die Atomkraft möchte das - von Global 2000 initiierte - Festival damit setzen. Musik, die hier angesichts der laut posaunten freundlichen Umweltbotschaft fast ein wenig ins Hintertreffen gerät, gibt's natürlich auch:

Am Freitag führen die Kaizer Chiefs das Line-up auf der Hauptbühne an. Am Samstag verstärkt dann der Ökostrom die Musik von Maximo Park und jene der Fantatischen Vier - allerdings hört man auch das Electronic Tent, in dem sich heimisches DJ-Personal wie etwa Ken Hayakawa tummelt.

Im Vorfeld ziemlich lange angekündigt, hätte dort übrigens auch der bayrische Weltbürger DJ Hell seinen Auftritt haben sollen. Stattdessen bespielt er allerdings das zeitgleich zum Tomorrow Festival stattfindende Grazer Spring Festival.

Dieses Grazer Event zeigt sich heuer besonders sorgfältig programmiert. Es bietet bis Samstag, noch erlesene Elektronik und akustische musikalische Sturheiten von Größen wie Tosca, von Light Asylum, von Zombie Nation, Boris Dlugosch, Drums Of Death und von Sluts ' n' Strings & 909. (Johannes Luxner, DER STANDARD, 31.5.2013)