Das höchste Moskauer Gericht hat das umstrittene Urteil gegen zwei Frauen der kremlkritischen Band Pussy Riot bestätigt und Vorwürfe eines politischen Prozesses zurückgewiesen. „Sie sind keine politischen Häftlinge, sondern einfach nur Rowdys“, sagte die Vorsitzende Richterin Olga Jegorowa vom Moskauer Stadtgericht am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hingegen erkennt die jungen Frauen als politische Gefangene an.

Jegorowa lehnte eine Aufsichtsklage der Verteidigerin von Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa gegen das Urteil zu je zwei Jahren Straflager ab. Der Richterspruch vom Oktober 2012 wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ sei gesetzeskonform, sagte sie. Die Frauen hatten im Februar 2012 in der wichtigsten Moskauer Kirche gegen Kremlchef Wladimir Putin demonstriert.

Die 24-jährige Aljochina setzte unterdessen auch auf der Krankenstation einen Hungerstreik fort. Damit protestiert sie im Straflager am Ural seit einer Woche gegen ihren Ausschluss von einer wichtigen Gerichtsverhandlung. (APA, 29.5.2013)