Bild nicht mehr verfügbar.

Österreich muss heuer durch den Konjunktur-Nebel tauchen.

Foto: APA/Pleul Patrick

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Grafik zeigt auch die Werte für 2014 an.

Grafik: APA

Paris - Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeichnet ein sich verschlechterndes Bild für Österreich und den Euroraum als Ganzes. Österreich werde 2013 nur noch um 0,5 Prozent wachsen, 0,8 Prozent waren es noch in der November-Prognose. Der Eurozone wird sogar ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,6 Prozent (0,1 Prozent) vorausgesagt.

Die Arbeitslosenrate in Österreich werde sich 2013 auf 4,7 Prozent nach 4,3 Prozent im Jahr 2012 erhöhen. Die Inflation sollte von 2,6 Prozent auf heuer 2,0 Prozent zurückgehen. Der wachsende Export wird laut OECD "eine allmähliche Erholung der Inlandsnachfrage unterstützen".

Höhere Löhne in Erfolgsstaaten

Zwar rechnet der Industrieländerklub weiterhin mit einem Aufschwung in der Eurozone im kommenden Jahr. Allerdings wurde der BIP-Anstieg in der Projektion von 1,3 auf nun 1,1 Prozent zurückgenommen.

Neben der Europäischen Zentralbank (EZB) sollen vor allem Euro-Musterschüler wie Deutschland ihren Teil zur Genesung beitragen. "Mit höheren Löhnen und einer stärkeren Liberalisierung in den Überschussländern könnte für einen (...) Ausgleichsprozess gesorgt und zugleich das Wachstum gefördert werden", sagte OECD-Chefvolkswirt Pier Carlo Padoan der Nachrichtenagentur Reuters. In erster Linie meint er damit Deutschland, das mit großen Exportüberschüssen aufwarten kann.

Aber auch Österreich darf sich angesprochen fühlen. Denn auch wenn die Exportbilanz in den vergangenen beiden Jahre negativ war, bleibt die gesamte Leistungsbilanz - in die etwa auch Tourismus und Finanztransfers fallen - positiv. Ob die OECD nur den Exportkaisern höhere Löhne andient oder auch jedem Land mit einem Leistungsbilanzüberschuss, konnte bis dato nicht in Erfahrung gebracht werden.

Sogar der Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums der restlichen Welt gegenüber ist der OECD ein Dorn im Auge. "Eine konstante Situation mit Überschüssen in einem Wirtschaftsraum, der unter einer Stagnation leidet, ist nicht gesund", so Chefsvolkswirt Padoan.

Aufschwung bleibt weltweit schwach

Im Durchschnitt über alle OECD-Länder hinweg sinkt die Wachstumsprognose für 2013 von plus 1,4 Prozent auf plus 1,2 Prozent. Für die Weltwirtschaft erwartet die Organisation einen BIP-Anstieg um 3,1 Prozent in diesem Jahr. Für die USA wird ein Wachstum von 1,9 Prozent und für Japan von 1,6 Prozent erwartet. "Der Aufschwung bleibt schwach und ungleichmäßig", sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurria. Die lockere Geldpolitik der Notenbank stütze die Finanzmärkte und sorge so für eine schrittweise Rückkehr des Vertrauens, die der Grundstein für die Erholung sei.

Zuvor hatte der Internationale Währungsfonds verlautbart, dass China heuer "nur" um 7,75 Prozent wachsen würde. Gleichwohl preist der Währungsfonds "das immer noch starke Wachstum" der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. (APA/red, derStandard.at, 29.5.2013)