Die US Navy sucht nach fähigen Hackern, die als "Cyber Warriors" dienen sollen

Foto: US Navy

Die US-amerikanische Forschungseinrichtung für Abwehrstrategien (DARPA) hat seit letztem Jahr ein neues Projekt am Start: Plan X. Dieses Projekt soll es ermöglichen, Cyberangriffe auf sehr einfache Art und Weise zu starten, sodass theoretisch auch technisch nicht bewanderte Personen auf Knopfdruck regelrechte Cyberkriege starten können.

Game-Designer am Projekt beteiligt

Gegenüber Wired erklärt der Cybersecurity-Forscher Dan Roelker, dass es ähnlich wäre bei World of Warcraft. Auch da müsse man nicht alle technischen Details kennen, um zu spielen. Das Programm, in dessen Rahmen Plan X entwickelt wird, kostet den Staat 110 Millionen US-Dollar und soll vier Jahre lang andauern. Das dafür entwickelte Interface wurde von Frog Design und Massive Black entwickelt – letztere haben auch an BioShock, Transformers und anderen Videospielen gearbeitet.

Punktevergabe wie in Spielen

Massive Black hat für dieses Interface ein "Playbook" entwickelt, das Vorlagen für Angriffe anbietet, die mit einem Knopfdruck gestartet werden können. Die Demo-Version, in die Wired einen Einblick bekam, soll dabei auch rollenspielartige Züge haben, die zu strategischem Denken animieren sollen. Einzelne "Cyberwaffen" können dabei unterschiedliche Punkte erzielen.

Das Internet als Raum

Noch befindet sich das System in der Betaphase und ist nicht tatsächlich einsatzbereit. Vorstellen kann man sich den Einsatz vor allem für DDoS-Attacken oder Rootkits, neue Exploits sollen aber nicht ausgeforscht werden. Den Entwicklern geht es darum, die heute bekannten und gängigsten Angriffe auf eine Oberfläche zu bringen, die einfach zu steuern ist. Dabei wird das Internet als Raum verstanden, der sich auch auf einen berührungsempfindlichen Tisch projizieren lässt.

Krieg als Metapher

Wie einige Tech-Medien hervorheben, ist eine Spiele-Metaphorisierung von Cyberangriffen sehr fragwürdig. Die funktionierende Variante dieses Tools wird nämlich nicht für spielerische, sondern tatsächlich reale Zwecke eingesetzt werden. Auch wenn keine physische Gewalt involviert ist, bleibt die Frage, ob ein Herabbrechen dieser komplexen Thematik auf eine Ebene, die zu einem Spiel wird, nicht doch auch zu Problemen führen könnte. (red, derStandard.at, 29.5.2013)