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Im Handel, oft eine Domäne von Frauen, ist Arbeit am Wochenende die Regel.

Foto: AP/Meissner

Überstunden, Samstagsarbeit und Sonntagsarbeit drücken die Arbeitszufriedenheit.

Grafik: AK/Ifes/Sora

Arbeitszufriedenheit im Vergleich.

Grafik: AK/Ifes/Sora

Wien - Die Arbeitszufriedenheit der Österreicher insgesamt hat sich in den vergangenen zwei Jahren kaum verändert, der Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer stagniert bei 108 Punkten. Aber im Teilbereich Zeiteinteilung, wo auch Wochenendarbeit und Überstunden abgefragt werden, hat es eine Verschlechterung gegeben. Auch sind die Österreicher pessimistischer in Bezug auf die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. Der Arbeitsklimaindex ermittelt seit 1997 mittels Befragungen die Jobzufriedenheit der Österreicher.

Fast ein Viertel muss am Samstag ausrücken

Laut dem am Dienstag veröffentlichten Arbeitsklimaindex der AK Oberösterreich ist der Anteil der Erwerbstätigen, die häufig Samstags arbeiten müssen, im vergangenen Jahr von 17 auf 22 Prozent gestiegen. Vor allem jüngere Frauen sind von dieser Entwicklung betroffen. 38 Prozent aller Frauen bis 25 Jahre sagen, sie müssten häufig am Samstag arbeiten. Zum Vergleich: Unter jungen Männern sind es nur halb so viele – 19 Prozent der Männer unter 26 sagen, sie müssten häufig auch am Samstag arbeiten.

Der Anteil der Menschen mit häufiger Sonntagsarbeit hat von neun auf zwölf Prozent zugelegt. Und wer häufig am Wochenende arbeitet ist weniger zufrieden mit seiner Arbeitssituation. Vier von fünf Arbeitnehmern, die (fast) nie am Wochenende arbeiten, sind zufrieden, unter Menschen mit häufiger Wochenendarbeit ist nur gut die Hälfte zufrieden.

AK fordert kürzere Arbeitszeiten

Dasselbe gilt für Beschäftigte, die häufig in der Nacht arbeiten oder Überstunden leisten müssen. Sie sind weniger zufrieden, haben mehr Zeitdruck, höhere körperliche und psychische Belastungen sowie größere Schwierigkeiten, Privat- und Berufsleben miteinander zu vereinbaren. AKOÖ-Präsident Johann Kalliauer fordert daher kürzere Arbeitszeiten und weniger Überstunden.

Zufriedenheit mit Vorgesetzten nimmt ab

Mit den Kollegen sind 88 Prozent der österreichischen Beschäftigten sehr oder ziemlich zufrieden. Dieser Wert ist etwas gesunken (vor zehn Jahren lag er bei 93 Prozent), er bleibt aber seit 2008 weitestgehend stabil. Aktuell sind 67 Prozent der Beschäftigten mit dem Führungsstil ihrer Vorgesetzten zufrieden. So niedrig war der Wert zuletzt im Herbst 2010 und davor im Frühjahr 2004.

Nur mehr 58 Prozent der Beschäftigten sind für die wirtschaftliche Zukunft des Landes optimistisch, davor waren es 64 Prozent. 81 Prozent statt 85 Prozent sehen für den eigenen Betrieb die Zukunft rosig. Dabei sorgen sich vor allem Beschäftigte mit niedriger Qualifikation um ihren Arbeitsplatz. Hier sind sich nur mehr 15 statt 20 Prozent ihres Arbeitsplatzes sicher.

Migranten sind unzufrieden

Die AK erhob auch einen großen Unterschied bei der Zufriedenheit mit dem Arbeitsumfeld. Während Menschen ohne Migrationshintergrund zu 91 Prozent mit den Kollegen und zu 70 Prozent mit dem Führungsstil bzw. ihrer eigenen beruflichen Position zufrieden sind, haben nur 74 Prozent der Migranten befriedigende Beziehungen mit den Kollegen und nur etwa die Hälfte ist mit dem Führungsstil des Chefs sowie der eigenen sozialen Position als Arbeitnehmer zufrieden. (APA, red, 28.5.2013)