Kiew - Unter starkem Polizeischutz haben Schwule und Lesben in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erstmals für gleiche Rechte demonstriert. Etwa 50 TeilnehmerInnen zeigten Plakate wie "Homosexualität ist keine Krankheit", berichten lokale Medien am Samstag. Mindestens zehn GegnerInnen, die auch eine Rauchbombe warfen, wurden festgenommen. Die Demonstration sei nach kurzer Zeit friedlich zu Ende gegangen.

Ein Gericht hatte die ursprünglich geplante Route aus Sicherheitsgründen verboten. Die OrganisatorInnen des "Marsches der Gleichheit" vereinbarten mit der Stadtverwaltung eine Alternativroute außerhalb des Zentrums, die bis zuletzt geheim gehalten wurde.

Verbot von "Homosexuellen-Propaganda" geplant

Im vergangenen Jahr musste die Demonstration in der Ex-Sowjetrepublik kurzfristig abgesagt werden. Hunderte Ultra-Orthodoxe und Nationalisten hatten mit Gewalt gegen die Veranstaltung protestiert.

Die Ukraine hat vor kurzem zwei Gesetzesentwürfe zum umstrittenen Verbot von "Homosexuellen-Propaganda" in die Wege geleitet. Nach Aussage der InitiatorInnen dient die geplante Regelung dem Kinderschutz. ExpertInnen kritisieren aber, dass die InitiatorInnen damit auch von den drängenden sozialen Problemen des verarmten Landes ablenken wollen. (APA, 27.5.2013)