Klagenfurt/Graz - Der Industrielle Hannes Androsch hat in einem Interview mit der Kleinen Zeitung die Entscheidung des Leiterplattenherstellers AT&S, das Klagenfurter Werk mit Jahresende zu schließen, verteidigt. Die Verlagerung nach China passiere nicht, weil die Lohnkosten dort so niedrig seien, sondern weil dort die Absatzmärkte lägen, so Androsch. "Kirchtag ist dort, wo die Musi spielt." Das Klagenfurter Werk habe das Unternehmen in Summe 6,9 Millionen Euro gekostet. Die Androsch Privatstiftung ist mit 21,51 Prozent größter Einzelaktionär von AT&S.

Der Standort in der Steiermark hätten die "wesentlich höhere technologische Kompetenz" als das Werk in Klagenfurt. "Aber auch das in Kombination mit dem Engagement in China." Um im Wettbewerb mit Fernost zu bestehen, müsse Europa seine industrielle Basis erhalten, glaubt Androsch. "Das erfordert Innovationen und Produktivität mit wettbewerbsfähigen Lohnstückkosten." Weiters seien Energie- und "Bürokratiekosten" in Österreich zu hoch, bemängelte der frühere Finanzminister. (APA, 27.5.2013)