Jerusalem/Ramallah - In der israelischen Koalitionsregierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gibt es große Differenzen vor einer Wiederbelebung des Nahost-Friedensprozesses. Tourismusminister Uzi Landau bezeichnete die von den Palästinensern geforderten Grenzen ihres angestrebten Staates am Sonntag als "Auschwitz-Grenze".

Den Begriff hatte schon Israels früherer Außenminister Abba Eban 1969 benutzt. Damit wollte er zum Ausdruck bringen, dass die Grenzen vor Beginn des Sechstagekrieg von 1967 für Israel gleichbedeutend mit Unsicherheit und Gefahr seien und damit an die Schrecken des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz erinnerten.

Auch Landau habe bei einer Kabinettssitzung in Jerusalem betont, diese bis heute bestehende Trennlinie zwischen Israel und dem Westjordanland sei nach einem möglichen israelischen Rückzug aus dem Westjordanland nicht zu verteidigen, berichtete die Zeitung "Yediot Ahronot" in ihrer Onlineausgabe.

Umweltminister Amir Peretz von der Hatnua-Partei erwiderte jedoch, eine künftige Friedensregelung mit den Palästinensern werde eben diese Grenze zur Grundlage haben. "Ich hoffe, Israels Präsident (Shimon Peres) wird in Jordanien Erklärungen abgeben, die den Friedensprozess wieder in Gang bringen", sagte Peretz. (APA, 26.5.2013)