Frankfurt am Main - Ungeachtet guter Konjunkturdaten sind die europäischen Leitbörsen am Freitag mit Kursverlusten ins Wochenende gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 12,49 Einheiten oder 0,45 Prozent auf 2.764,29 Zähler. Bereits am gestrigen Donnerstag sackten die Aktienmärkte im Zuge schwacher Daten aus China deutlich ab. Die Nervosität der Anleger sei derzeit hoch, hieß es von Marktteilnehmern. Auch gute Daten aus Europa und aus den USA konnten die Stimmung zum Wochenausklang nicht aufhellen.

Im Mai hat sich der Ifo-Geschäftsklimaindex stärker als erwartet aufgehellt. Der Ifo-Index stieg von 104,4 auf 105,7 Punkte. Auch die Stimmung in der französischen Industrie hat sich im Mai überraschend stark aufgehellt. Das Geschäftsklima-Barometer legte um vier auf 92 Punkte zu. Ökonomen hatten lediglich mit 89 Punkten gerechnet. Aus den USA kamen am Nachmittag zusätzlich noch überraschend gute Daten zu den Auftragseingängen für langlebige Güter.

An die Spitze des Euro-Stoxx-50 kletterten Siemens. Die Papiere legten 1,43 Prozent auf 82,45 Euro zu. Beim Industrieanlagenbauer Siemens VAI in Linz, droht ein massiver Personalabbau. Am kommenden Montag starten die Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Management über einen Sozialplan. Laut Personalvertretern müssen bis zu 400 Leute - 250 aus der Stammbelegschaft, der Rest Leasingkräfte - gehen.

Großauftrag für Airbus

Ein neuer Großauftrag für Airbus dürfte den Aktien der Mutter des europäischen Flugzeugbauers, EADS, zu Kursgewinnen verholfen haben. Airbus kann sich über einen Großauftrag aus China freuen. Air China und ihre Tochter Shenzhen Airlines haben Verträge zum Kauf von zusammen 100 Mittelstreckenjets vom Typ "A320" unterzeichnet. Laut Airbus-Preisliste haben die 100 Jets einen Gesamtwert von 9,2 Mrd. US-Dollar. EADS legten 1,20 Prozent auf 42,525 Euro zu.

Ans Ende des europäischen Leitindex sackten indessen SAP (minus 3,23 Prozent auf 58,68 Euro) ab, nachdem der Softwarehersteller einen massiven Umbau seines Vorstandes angekündigt hatte. Unter anderem scheidet der für das Cloud-Geschäft zuständige Lars Dalgaard aus dem Vorstand aus.

Auch Deutsche Bank schlossen um deutliche 2,75 Prozent schwächer bei 34,95 Euro. Zu berücksichtigen ist bei den Bankaktien jedoch der heutige Dividendenabschlag in Höhe von 0,75 Euro.

Zudem richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf das irische Biotechnologie-Unternehmen Elan. Wie am Donnerstagabend bekannt wurde, hat die Führung auch das angehobene Übernahmeangebot des US-Investors Royalty Pharma abgelehnt. Die Amerikaner hatten am Montag ihr Gebot auf 12,50 US-Dollar je Aktie angehoben. Elan zogen um 0,58 Prozent auf 9,525 Euro an. (APA, 24.5.2013)