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Gewerkschaftschef Franz C. Bauer.

Foto: APA/Techt

Wien - Die Mitglieder der Journalistengewerkschaft stimmten mit deutlicher Mehrheit für den neuen Kollektivvertrag. 90 Prozent der gültigen Stimmen sprachen sich für die Änderungen aus, die mit Juli in Kraft treten sollen. Montag bereitet der Vorstand des Zeitungsverbands dessen Beschlüsse vor.

Der neue Kollektivvertrag soll gleiche Bedingungen für Journalisten auch in Onlineredaktionen und von Verlagen ausgegliederten Bereichen bringen. Eine öffentliche Liste von Betrieben soll laut Gewerkschaftschef Franz C. Bauer "sichern, dass der neue Kollektivvertrag eingehalten wird".

Bestehende Sonderregelungen wie das 15. Monatsgehalt laufen aus. Die Tarife liegen unter den bisherigen: Im ersten Jahr schrieb der Kollektivvertrag für Redakteure 2541 Euro vor, künftig sind das für neu Angestellte 2185 Euro. Nach drei Jahren gibt es nur noch eine " Regelstufe" mit 2610 Euro.

Die Quinquennien, Gehaltssprünge alle fünf Jahre, werden neu geregelt. Bisher lagen die ersten beiden Quinquennien bei zehn Prozent vom letzten Ist-Gehalt, das dritte und vierte bei je acht Prozent, das fünfte bei sechs, weitere brachten je vier Prozent vom letzten Ist-Gehalt.

Nach dem neuen KV soll das erste Quinquennium weiterhin zehn Prozent betragen, allerdings aufgeteilt und vorgezogen. Die zehn Prozent des ersten Quinquenniums werden schon ab dem zweiten Jahr bezahlt: zweimal zu drei Prozent und zweimal zwei Prozent.

Neue Gehaltsautomatik

Das zweite Quinquennium beträgt nun acht Prozent und wird auf viermal zwei Prozent aufgeteilt. Die folgenden beiden schlagen wieder mit acht Prozent zu Buche, das fünfte Quinquennium bringt vier Prozent, und ab dem sechsten ist jeweils ein Prozent vorgesehen. Bei den Quinquennien gibt es laut Bauer eine Übergangsregel für Altverträge: Das nächste wird noch einmal nach altem Schema ausbezahlt. Bei bestehenden Verträgen wird das 15. Monatsgehalt vorerst auf 14 Gehälter umgerechnet. Allerdings werden diese Gehälter dieser Gruppe sukzessive vermindert: Sie erhalten ab 2014 die halbe jährliche KV-Erhöhung, bis das 15. Gehalt " abgeschmolzen" ist.

Die Normalarbeitszeit beträgt weiterhin 38 Stunden pro Fünftageswoche. Mehrarbeit am sechsten Tag soll künftig unter die Überstundenregelung fallen, Überstunden in der Nacht bzw. am Sonn- und Feiertag erhalten einen Zuschlag von 100 Prozent.

Der Mindesturlaub bleibt bei 30 Tagen pro Jahr, nach zehn Jahren 39. Nach 20 Jahren sind bisher 41 vorgesehen, die zwei Extratage gibt es in neuen Verträgen nicht.

Mehr als 300 Mitarbeiter sollen bei den Mitgliedern des Zeitungsverbands zusätzlich nach dem neuen KV angestellt werden. Die Gewerkschaft erwartet den KV auch für weitere 332 Mitarbeiter bei Medien wie Heute und Österreich, die nicht im Verband sind. (red, DER STANDARD, 24.5.2013)