Peking/Bamako - China will mehr als 500 Soldaten nach Mali entsenden. Das am Mittwoch bei der UNO in New York bekannt gewordene Angebot wäre der bisher größte Beitrag Chinas zu einer internationalen Friedensmission. Die genaue Zahl des chinesischen Kontingents sei noch nicht festgelegt, hieß es aus Diplomatenkreisen, fest stehe indes, dass Peking mindestens 155 Ingenieure bereitstelle.

EU-Ausbildungsmission

Frankreich hatte im Jänner militärisch in den Konflikt in Mali eingegriffen, um den Vormarsch islamistischer Kämpfer in den Süden des afrikanischen Landes zu stoppen. Die EU startete im April eine Ausbildungsmission für die malischen Streitkräfte, an der 550 Militärangehörige aus zahlreichen EU-Ländern beteiligt sind. Ab Juli soll eine 12.600 Mann starke UNO-Truppe in Mali für Sicherheit sorgen, bis das Land dazu wieder selbst in der Lage ist. Für diese Mission werden derzeit Truppensteller gesucht.

Spannungen abbauen

Diplomaten werteten das chinesische Angebot auch als Versuch, Spannungen mit dem Westen - etwa über den Syrien-Konflikt - zu mindern. Zudem könnten dadurch die Beziehungen zu afrikanischen Staaten verbessert werden, die für Peking ein wichtiger Rohstofflieferant sind. China ist derzeit mit insgesamt 2000 Soldaten an UNO-Friedensmissionen beteiligt. (APA, 23.5.2013)