Wien - Für den ehemaligen Innenminister und heutigen SP-Europasprecher Caspar Einem zeigt der Tod des 33-jährigen Mauretaniers Cheibani W., dass der Umgang mit Schwarzafrikanern in Österreich noch immer nicht jenem mit Weißen entspreche: "Ich denke, dass ein Weißer, der ausrastet, anders behandelt worden wäre."

Die Menschenrechtssprecherin der Grünen, Terezija Stoisits, forderte die "Suspendierung" der involvierten Polizisten. "Die Rettungskräfte wurden nach dem Auftauchen der erschütternden Bilddokumente unverzüglich suspendiert. Wann reagiert der Innenminister?", so Stoisits.

Wiens Bürgermeister Michael Häupl betonte, dass Maßnahmen gesetzt und eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gemacht worden seien. Häupl: "Wir haben alles getan, was zu tun gewesen ist."

VP-Sicherheitssprecher Günter Klößl appellierte, den Todesfall nicht für politische Agitation zu missbrauchen. Er lehnt es ab, den Menschenrechtsbeirat einzuschalten, das wäre ein Vorgriff auf richterliche Entscheidungen.

KPÖ-Vorsitzender Walter Baier verlangte eine "lückenlose Aufklärung". Das Amateurvideo legitimiere, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet habe. FP-Sicherheitssprecherin Helene Partik-Pablé warf den politischen Gegnern eine "Kriminalisierungskampagne gegen die Exekutive" vor. (aw, simo/DER STANDARD, Printausgabe, 23.7.2003)