Das Video, das der Wiener Stadtzeitung Falter zugespielt worden war, hat nicht nur den Chefarzt der Wiener Rettung, Alfred Kaff, dazu veranlasst, das beteiligte Rettungsteam zu suspendieren. Die Staatsanwaltschaft lässt deswegen auch wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung unter besonders gefährlichen Verhältnissen ermitteln. Nach dem Standard vorliegenden Erkenntnissen wehrt sich der suspendierte Notarzt gegen Schuldzuweisungen und macht die Polizei für die Eskalierung der Situation verantwortlich.
Psychopax-Tropfen
Wie berichtet, hatte der inzwischen zurückgetretene Leiter des Kulturprojektes beide Blaulichtorganisationen alarmiert, weil Cheibani W. durchgedreht haben soll. Der Notarzt wollte ihn mit Psychopax-Tropfen, einem angstlösenden, beruhigenden Medikament, behandeln. Doch dies sei von den Polizisten als nicht notwendig erachtet worden. Erst später, als sich W. nicht beruhigen ließ und am Boden fixiert worden war, hätte die Polizei die Verabreichung einer Beruhigungsspritze (Haldol) zugelassen.
Die Polizei weist die Vorwürfe zurück: "Wiederholte heftige Aggressionsausbrüche veranlassten die Kräfte, Cheibani W. am Boden zu fixieren, um ihm die offenbar notwendige ärztliche Hilfe angedeihen zu lassen", hieß es Dienstag in einer Aussendung. Derzeit bestehe kein Anlass für disziplinäre Maßnahmen.
Handlungsunfähig