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Tipp

Auf www.naturschutzbund.at findet man in den Rubriken "Biodiversität, Artenschutz und Tierschutz" zahlreiche Hinweise, wie man heimisches Federvieh (auch im eigenen Garten) gezielt unterstützen kann.

Foto: APA/Caroline Seidel

Die meisten Menschen denken beim Begriff Garten an Grün, Erde, Düngemittel, Gärtnereien, Bauhäuser und Gerätschaft. Aber wo bleibt da die Tierwelt? Immer nur ein Ärgernis? Immer nur Läuse, Larven und Raupen? Wohl nicht. Es gibt auch willkommene Vertreter der Fauna in der Flora. Beide bedingen einander.

Sei es die Biene oder Amsel, was fliegt und für florale Fortpflanzung sorgt, ist herzlich willkommen. Wie auch bei den Pflanzen gibt es einige Vertreter unter den Vögeln, die das ganze Jahr über erfreuen. Dazu gehören der Buch- und der Grünfink, die Blau- und die Kohlmeise, die Amsel, das Rotkehlchen und der Zaunkönig. Im Winter kann man sie besser beobachten als im Sommer, da sie leicht an Futterstellen zu locken sind und im blattlosen Gehölz gut zu erkennen sind.

Damit sich im Garten möglichst viele Vögel ansiedeln, braucht es Schutz-, Schlaf- und Brutplätze. Ideal dafür sind dichte Hecken und Sträucher, da sie auch vor Wind und weiterer Witterung schützen. Ein wahres Schlaraffenland sind Efeuwände: Darin kann man als Vogel wohnen und brüten, im Herbst und Winter davon naschen. Auch Geißblätter, Knöteriche, Heckenrosen und Brombeeren eignen sich dafür. Wer diese Pflanzen sät, wird Vögel ernten.

Nachfüllen nicht vergessen!

Damit sich die Gefiederten aber so richtig wohlfühlen, kann man ihnen ein Vogelbad bereitstellen. Dazu reicht schon ein tiefer Topf-Untersetzer, den man mit Wasser füllt. Schon bald werden sich die Gefiederten darin baden und davon trinken. Nachfüllen nicht vergessen!

Die Freude an Vogerln wird auch von den weniger Aufgeräumten unter den Gärtnern und Gartlerinnen geteilt: Mit dem Verweis, dass der Stapel Geäst, der Haufen Laub und die ungeschnittenen Sträucher dem Federvieh helfen, erklären sie ihre Faulheit zur Tugend. Je aufgeräumter ein Garten ist, desto weniger Rückzug und Brutmöglichkeit gibt es nämlich für Insekten. Die wiederum tragen wesentlich zur Ernährung der Vögel bei. Ein wildes Eck im Garten kann dessen Ökologisierung also nur guttun. So fressen die Vögel allerlei Schädlinge, die sich sonst am Zierblatt verbeißen. Sie fressen aber auch die derzeit so beliebten Nützlinge - da kennen sie nichts.

Wetterfeste Nistkästen

Für Vögel sind mulchende Gärtner ein Geschenk: Das Aufkramperln der Erde legt Bodeninsekten frei, und das Liegenlassen ausgerupfter Unkräuter sorgt ebenso für einen reich gedeckten Tisch, da sich darunter feuchtigkeitsliebendes Kleingetier aufhält. Es ist ein Vergnügen, einem Rotkehlchen beim Untersuchen der obersten Bodenschicht zuzusehen.

Auch Nistkästen werden immer populärer. Die Weite der Öffnung ist entscheidend, welche Art das Haus annimmt: Kleiber, Kohlmeisen und Trauerschnäpper nisten in Häusern mit ungefähr fünfunddreißig Millimeter Durchmesser Eingangsöffnung, Blau- und Haubenmeisen nehmen noch kleinere Flugöffnungen an.

Wichtig ist, dass Nistkästen aus Holz auch wetterfest sind, damit sie länger als eine Saison dienen können. Im Sommer, wenn die Brut ausgezogen ist, kann man den Nistkasten wieder vom Baum abnehmen. Aber man muss ihn reinigen. Milben und andere Krankheitserreger würden sonst im nächsten Jahr die Brut gefährden. Große Freude mit Nistkästen haben übrigens auch die Katzen. Aber das ist eine andere Geschichte. (Gregor Fauma, Rondo, DER STANDARD, 24.5.2013)