Bild nicht mehr verfügbar.

Die brasilianische Regierung greift armen Familien mit einem Beihilfen-Programm unter die Arme. Das Gerücht, dieses würde eingestellt, trieb die Menschen in die Bankfilialen. (Foto: Kinder in Guaribas warten auf ds Essen)

Foto: REUTERS/Bruno Domingos

Brasilien hat am vergangenen Wochenende bestätigt bekommen, dass jedes Gerücht einen Banken-Run auslösen kann. Tausende armer Brasilianer stürmten die staatliche Sparkasse Caixa Economica Federal und wollten ihre monatliche Familien-Beihilfe ausbezahlt bekommen. Der Grund: Ein Gerücht machte die Runde, das brasilianische Sozialhilfe-Programm Bolsa Familia würde eingestellt werden.

Das führte dazu, dass sich vor der Sparkasse lange Schlangen bildeten. Doch nicht nur das. Verärgerte Menschen zerstörten zudem Glasscheiben und Bankomaten und forderten ihre Beiträge von mindestens 70 Real (26,70 Euro).

Dementi

Die brasilianische Präsidentin, Dilma Rousseff, dementierte die Gerüchte und reagierte am Montag mit der Anordnung, die Bundesbehörden mögen die Quelle des Gerüchts herausfinden, das zu dem Sturm auf die Bank führte. Das Gerücht sei unmenschlich, sagte Rousseff, das Geld für die Beihilfe heilig und garantiert.

Der Vize-Chef der Caixa, José Urbano Duarte, sagte, dass fast eine Million Familien an diesem Wochenende ihr Bolsa-Familia-Geld ausbezahlt bekommen hätten. Vor allen im Nordosten des Landes stürmten Brasilianer die Filialen.

Das Programm Bolsa Familia knüpft die Auszahlung der Beihilfe an die Bedingung, dass Familien ihre Kinder in die Schule schicken und impfen lassen, rund 50 Millionen Brasilianer – das ist fast ein Viertel der gesamten Bevölkerung des Landes – profitieren von dem Beihilfen-Programm der Regierung. (Reuters/rom, derStandard.at, 22.5.2013)