Frankfurt am Main - Bedenken über ein mögliches Ende der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed haben am Dienstag am europäischen Aktienmarkt zu Gewinnmitnahmen geführt. Dank gutem Start der Wall Street flackerten auch die Indizes in Europa auf. Ein starker Endspurt besiegelte dann die mehrheitlich festeren Schlussstände. Der Euro-Stoxx-50 ging trotzdem um 2,85 Einheiten oder 0,10 Prozent tiefer bei 2.821,65 Zählern aus dem Handel.

Am morgigen Mittwoch werden die Notenbanken mit ihren Sitzungsprotokollen in den Fokus rücken. Angesichts der Höchststände beim DAX und Dow Jones werde man dem US-Notenbankpräsidenten Ben Bernanke noch genauer zuhören, sagte Sarah Brylewski von Gekko Markets. "Die bisherige Rally ist zu einem großen Teil eine Gelddruck-Rally. Weicht Bernanke einen Schritt zurück, könnten dies auch die Aktienmärkte tun", so die Expertin.

Besonders deutlich erwischten die Gewinnmitnahmen europaweit die zuletzt kräftig gestiegenen Autotitel, allen voran Daimler mit minus 1,43 Prozent auf 49,65 Euro und VW um 1,29 Prozent auf 171,60 Euro. Der Sektor war seit Mitte April um ein Viertel angesprungen. Nach einem Pressebericht sorgen sich die Börsianer nun vor Luxussteuern in China.

Aber auch die Banken tendierten schwach. Papiere der Deutschen Bank fielen am Euro-Stoxx-Ende um 2,28 Prozent auf 36,66 Euro zurück, nachdem sowohl JPMorgan als auch Macquarie ihre Einstufungen gesenkt haben. Ebenfalls tief im Minus schlossen Intesa Sanpaolo (minus 2,26 Prozent auf 1,424 Euro) sowie ING (minus 1,84 Prozent auf 7,20 Euro).

Bei Vodafone sorgte die Zahlenvorlage für das vergangene Geschäftsjahr für einen Aufschlag von 1,16 Prozent auf 199,90 Pence. Trotz Rückgängen bei Umsatz und Gewinn konnte der Mobilfunkkonzern die Erwartungen erfüllen.

Die Aktien von Marks & Spencer verteuerten sich klar um 6,22 Prozent auf 467,90 Pence. Der Einzelhändler hatte im Geschäftsjahr 2012/13 vor allem dank der guten Nachfrage nach Lebensmitteln und eines florierenden Auslandsgeschäfts den Umsatz gesteigert. Die Gewinne gingen das zweite Jahr in Folge zurück, wobei der bereinigte Vorsteuergewinn dennoch den Erwartungen der Analysten entsprach. (APA, 21.5.2013)