Ein aktueller wirtschaftspolitischer Diskurs in Deutschland dreht sich um die Frage nach der Anzahl von Frauen in Führungspositionen; die Debatte um verantwortungsloses Management in Großkonzernen gegenüber solider Haushaltung von inhabergeführten Unternehmen weckt derzeit kein öffentliches Interesse. Abseits von medialer Präsenz fechten der DAX und der DAXplus Family 30-Index diesen Streit beider Führungsformen quantitativ aus: Nach einer Studie des Center for Entrepreneurial and Financial Studies an der TU München lagen die durchschnittlichen Renditen im Backtest für den Zeitraum von Juni 2002 bis Juli 2010 für den DAX bei 5,1 Prozent p.a., während der DAXplus Familiy 30 Total Return-Index es auf 11,5 Prozent p.a. bringt. In der Betrachtung ab Mai 2010 haben sich die Vorzeichen gewandelt: Bis heute lieferte der DAX eine Performance von 12,1 Prozent p.a., der DAXplus Family 30 Total Return-Index bringt es auf 9,7 Prozent p.a., in der Variante als Preisindex (ohne Dividenden) auf knapp 7 Prozent p.a. Die Volatilität des DAXplus Familiy30-Index liegt auf Sicht von 12 Monaten über 2 Prozentpunkte niedriger als die des DAX.

30 Werte bilden den Index

Nach der Definition der Deutschen Börse gelten diejenigen Unternehmen als Familienunternehmen, deren Stimmrechtsanteile entweder direkt oder indirekt zu mehr als 25 Prozent in Familienhand liegen oder deren Vorstands- bzw. Aufsichtsratsposten durch Angehörige der Gründerfamilie besetzt werden, welche zudem direkt oder indirekt mindestens fünf Prozent der Stimmrechte halten. Diese Unternehmen bilden, sofern sie im Prime Standard gelistet sind, das Auswahluniversum für den DAXplus Family 30-Index. Die dreißig ‑ nach frei verfügbarer Marktkapitalisierung – größten Unternehmen qualifizieren sich als Indexkomponenten. Eine Überprüfung der Indexkriterien und die Neugewichtung der enthaltenen Aktien erfolgt vierteljährlich, wobei deren Maximalgewicht zehn Prozent beträgt. Die Top Five (Henkel, Fresenius, SAP, Thyssenkrupp und Symrise) stellen knapp 49 Prozent der Indexgewichtung. Addiert man die fünf folgenden Werte Metro, Software AG, United Internet, Axel Springer und Dürr, kommt man schon auf 75 Prozent der Indexkapitalisierung. Das Vontobel-Indexzertifikat mit der ISIN DE000VT0DL45 bildet den DAXplus Family 30 Preisindex ab. Im Gegenzug für die entfallenden Dividenden verlangt die Emittentin keine jährliche Managementgebühr, die Geld-Brief-Spanne beträgt 0,5 Prozent.

ZertifikateReport-Fazit: Solide Kapitalstruktur, nachhaltiges Wirtschaften und die Verfolgung langfristiger Unternehmensziele, bei denen Reputation vor Shareholder Value rangiert: Argumente für eine Investition in Familienunternehmen gibt es viele. Inwieweit diese Investmentstory zur Erfolgsgeschichte wird, darüber werden mittel- bis langfristig orientierte Anleger befinden können.