New York/Kampala - Die ugandische Rebellengruppe Lord's Resistance Army (LRA) hat nach UNO-Angaben in den vergangenen 25 Jahren in Zentralafrika mehr als 100.000 Menschen getötet. Dies habe eine Untersuchung des Büros von UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay ergeben, der in Kürze veröffentlicht werde, sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon am Montag (Ortszeit) in New York.

Der Studie zufolge seien zudem schätzungsweise zwischen 60.000 und 100.000 Kinder von der durch Joseph Kony geführten Gruppe entführt worden.

Kony gesucht

Kony wird vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH/ICC) in Den Haag wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesucht, darunter Mord, Vergewaltigung und Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten. Derzeit soll er sich nach Einschätzung einer US-Organisation im Sudan versteckt halten.

Die LRA wurde Ende der 80er Jahre gegründet, um für die Interessen der nordugandischen Volksgruppe der Acholi zu kämpfen. Heute gilt sie als eine der brutalsten Rebellengruppen der Welt und ist vor allem in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und in Zentralafrika aktiv.

Noch immer aktiv

Auch wenn die Intensität der Angriffe durch die Rebellen nachgelassen habe, werde die LRA verdächtigt, weiter Gewalttaten "in entlegenen Grenzgebieten" der Zentralafrikanischen Republik und der Demokratischen Republik Kongo zu verüben, sagte Ban.

Laut dem UNO-Bericht wurde die LRA 2012 für 212 Angriffe verantwortlich gemacht, durch die 45 Menschen gestorben seien. 220 weitere seien entführt worden, ein Viertel davon Kinder. (APA, 21.5.2013)