"Ich kann sagen, dass ich zufrieden bin": Natália Kelly

Foto: ORF/Milenko Badzic

Dass unter den musikalisch Bloßfüßigen eine Dame ohne Schuhe triumphierte, erschien nur logisch. Folglich nahm Emmelie de Forest den Sieg beim Song Contest mit nach Hause in den dänischen Wald. Auf Platz zwei und drei brachen Aserbaidschan und die Ukraine künstlerisch zusammen.

Das eigentlich Interessante aus österreichischer Sicht war allerdings die Sendung vor der Übertragung des Finales. Unter dem Titel "Österreich rockt den Song Contest" zeigte man genau das nicht. Denn Österreich war mit Natália Kelly in der Vorausscheidung aus dem Bewerb geflogen. So gestaltete der ORF einen euphorischen Nachruf, der dem Schein des Song Contests insofern entsprach, als er nichts mit dem Sein des Musikgeschäfts zu tun hatte. Anders ist nicht zu erklären, dass Kelly nach ihrem Scheitern Dinge wie diese von sich gab: "Ich kann sagen, dass ich zufrieden bin." Auch Aussagen des "Pressechefs der Delegation" trotzten der Realität: "Unsere Geheimwaffe ist der Chor."

Aufhorchen ließ Moderator Andi Knoll. Nur 25 der 39 teilnehmenden Länder würden noch Senderteams und Moderatoren zum Contest entsenden. Arbeitgeberloyal fand er es super, in Schweden zu sein - wenn auch nur als Zaungast und atmosphärearm hinter dickem Glas. Hm. Angesichts der heimischen Erfolgsstatistik und Sendungen wie Österreich rockt den Song Contest muss man kein Unternehmensberater sein, um hier Sparpotenzial zu wittern. (Karl Fluch, DER STANDARD, 21.5.2013)