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Santo subito!

Foto: AP/Sadulayev

Moskau/Paris - Der französische Schauspieler und Wahl-Russe Gérard Depardieu hat seinen Förderer Wladimir Putin mit einem ungewöhnlichen Vergleich gelobt. Russlands Präsident sei für ihn wie "François Mitterrand oder Johannes Paul II.", sagte Depardieu in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Zeitung "Komsomolskaja Prawda". Russland brauche jemanden wie Putin, der versuche, "den Menschen ein bisschen Würde zurückzugeben".

Papst Johannes Paul II. war ein überzeugter Antikommunist und Unterstützer der polnischen Protestbewegung Solidarnosc. Putin hingegen bezeichnete den Zusammenbruch der Sowjetunion als eine der großen Tragödien des 20. Jahrhunderts und geht mit harter Hand gegen seine politischen Gegner vor.

Steuerflucht

Depardieu hatte im Jänner die russische Staatsbürgerschaft angenommen und entzieht sich dadurch der vom französischen Staatspräsidenten François Hollande eingeführten Millionärssteuer. Den Verdacht, die Auswanderung sei auch ein PR-Coup zur Wiederbelebung seiner stockenden Karriere gewesen, wies der bullige Schauspieler energisch zurück. "Das ist lächerlich, ich habe mehr als 200 Filme gedreht, wer braucht danach noch Werbung?", sagte er der Zeitung.

Zugleich räumte Depardieu freimütig ein, dass sein letzter Film "Rasputin" aus dem Jahr 2011 ohne Hilfe Putins kaum in die Kinos gekommen wäre. Der Streifen über den sagenumwobenen Mystiker und Berater des Zaren habe Schwierigkeiten gehabt, bis er mit Putin gesprochen habe. "Ein einziger Satz des Präsidenten hat ihn aus der Sackgasse gebracht", sagte Depardieu. (APA, 18.5.2013)