Moskau/Washington - Nach der Enttarnung eines mutmaßlichen CIA-Agenten in Moskau hat der russische Geheimdienst auch die Identität des örtlichen CIA-Büroleiters aufgedeckt. Bereits 2011 sei der Büroleiter des US-Auslandsgeheimdiensts CIA "offiziell gewarnt" worden vor "provokanten Schritten zur Rekrutierung russischer Sicherheitskräfte", sagte ein Mitarbeiter des russischen Geheimdiensts FSB am Freitag der Nachrichtenagentur Interfax. Dabei nannte er den vollen Namen des CIA-Büroleiters. Zudem nannte er den Namen eines weiteren angeblichen CIA-Agenten, der seinen Angaben nach im Jänner wegen einer "ähnlichen Handlung" wie der jüngst enttarnte mutmaßliche Agent ausgewiesen worden war.

Die namentliche Nennung gegnerischer Spione widerspricht den diplomatischen Gepflogenheiten. Russland hatte kürzlich bekannt gegeben, einen CIA-Agenten namens Ryan Fogle beim Versuch enttarnt zu haben, einen Angehörigen der russischen Sicherheitskräfte anzuwerben. Fogle hatte demnach unter einer falschen Identität an der US-Botschaft in Moskau gearbeitet. Nach seiner Enttarnung sei er zur "unerwünschten Person" erklärt worden. Eine US-Außenamtssprecherin wollte am Freitag sich nicht dazu äußern, ob Fogle inzwischen Russland verlassen hat. Die Berichte über die namentliche Nennung des CIA-Büroleiters wollte sie ebenfalls nicht kommentieren. (APA, 18.5.2013)