Wien - Bei vielen orthopädischen Operationen - zum Beispiel beim künstlichen Gelenkersatz - werden Computer-unterstützte Navigationssysteme verwendet: Diese erhöhen die Passgenauigkeit von Prothesen und tragen zur millimetergenauen Positionierung bei. Bisher brauchte man dafür zusätzliche Kameras im Operationssaal und Sensoren, die mit extra Bohrungen im Knochen fixiert werden mussten. Die Vorteile der höheren Passgenauigkeit wurden dadurch teilweise wieder aufgehoben.
"i-Assist" Navigation
Anders verhält es sich mit dem neuartigen "iAssist-Navigationssystem", das jetzt erstmals im Orthopädischen Spital Speising bei Knieoperationen erprobt wird: Vier Sensor-Würfel werden im Kniebereich an den "Prothesenschnittschablonen" befestigt.
Diese Würfel funktionieren wie der Neigungssensor von modernen Handys oder Tablet-Computen - sie nehmen wahr, wenn sie im Raum bewegt werden und geben diese Information über einen Laptop weiter. Der Operateur erhält dadurch beim Bewegen des Beines des Patienten exakte Daten über Winkel und Lage der so genannten "Schnittschablonen" und kann dadurch mit höherer Präzision das neue Gelenk einsetzen.
Höhere Genauigkeit
"Für den Patienten bedeutet der Einsatz dieser neuen mobilen Navi-Technologie eine weitere Verbesserung der Genauigkeit und somit mehr Sicherheit bei der Operation", sagt Martin Dominkus, an dessen II. Orthopädischen Abteilung diese Innovation verwendet wird. Denn je genauer die Prothese implantiert were, desto länger halte sie und desto zufriedener seien die Patienten. "Mittelfristig könnte diese Technologie die bisherigen Navigationsmethoden ablösen", so Dominkus. (red, derStandard.at, 16.5.2013)