Ankara/Damaskus - Nach dem Bombenanschlag an der Grenze zu Syrien haben türkische Sicherheitskräfte acht weitere Verdächtige festgenommen. Gegen vier sei am späten Mittwochabend Untersuchungshaft angeordnet worden, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Die vier anderen Personen seien wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Zunächst war nicht klar, was den Beschuldigten vorgeworfen wird.

Bei dem Anschlag in der Grenzstadt Reyhanli waren am Wochenende 51 Menschen getötet worden. Seitdem nahm die Polizei 17 Verdächtige fest. Die türkische Regierung macht eine Gruppe mit Verbindungen zum syrischen Geheimdienst für die Tat verantwortlich. Syrien hat jedwede Verwicklung bestritten.

Der Anschlag hat in der Türkei Sorgen ausgelöst, in die Wirren des syrischen Bürgerkriegs hineingezogen zu werden. In Reyhanli leben Tausende syrische Flüchtlinge. Seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Bashar al-Assad vor zwei Jahren sind Angaben aus der syrischen Opposition zufolge 82.000 Menschen getötet worden.

Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan trifft im Laufe des Tages in Washington mit US-Präsident Barack Obama zusammen. Erdogan hat angekündigt, Beweise für den Einsatz chemischer Waffen durch die syrische Führung vorzulegen. Die Türkei dringt auf ein Eingreifen der USA in den Bürgerkrieg. Obama hatte Assad vor dem Einsatz von Giftgas gewarnt und erklärt, in dem Fall würde der syrische Staatschef eine rote Linie überschreiten. Die Regierung in Damaskus bestreitet die Vorwürfe. (APA, 16.5.2013)