Wien - Schon in wenigen Wochen soll feststehen, mit welchen Strategien der ORF bis ins Jahr 2020 zukunftsfest gemacht werden soll. Am 20. Juni - so der Plan - soll der Stiftungsrat ein entsprechendes Gesamtstrategiedokument verabschieden, in dem Eckpunkte wie Finanzierung, Produktionsmethoden, Vertriebswege und notwendige Rahmenbedingungen festgehalten werden. Am Donnerstag trifft sich das ORF-Gremium zur letzten von drei Klausuren, bei der vor allem Ergebnisse des Beratungsunternehmens Boston Consulting, das die ORF-Strategieentwicklung seit Jänner begleitet, präsentiert werden sollen.

Stiftungsrat am Donnerstag

Bevor der Stiftungsrat am Donnerstag planmäßig um 11.30 Uhr die Strategieklausur startet, findet eine eineinhalbstündige Plenarsitzung statt, in deren Rahmen die jüngsten Quartalsergebnisse erläutert werden und auch auf die möglichen Folgen des Auslaufens der Gebührenrefundierungs eingegangen werden soll.

Ein weiteres Thema wird das Projekt "Medienstandort Küniglberg" sein. Eine aktuelle vom ORF in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie des Architekten Manfred Wehdorn zeigt, dass die Zusammenlegung aller Wiener ORF-Standorte auf den Küniglberg "in bestehender Widmung, Denkmalschutz- und Budgetvorgaben möglich ist", wie es in einem Schreiben an die Stiftungsräte heißt.

Die vor allem bei der Stadt Wien noch lebendigen Hoffnungen, dass es doch noch zu einem Umzug nach St. Marx kommen könnte, dürften damit wieder ein Stück schwinden. Laut ORF-Finanzdirektor Richard Grasl hat die Machbarkeitsstudie "so gut wie alle offenen Fragen für den ORF-Standort Küniglberg beantwortet. Wir sind bei diesem Thema viele Schritte weitergekommen." Beschlüsse über Standort oder Budget 2014 stehen in der Sitzung allerdings nicht an.

Um 3,4 Millionen besser als geplant

Positives gibt es unterdessen von der Ergebnisfront zu vermelden, wesentliche Kennzahlen entwickelten sich im ersten Quartal besser als ursprünglich geplant. Das Ergebnis (EGT) der ORF-Mutter lag im ersten Quartal bei minus 10,4 Millionen Euro und damit immerhin um 3,4 Millionen besser als geplant. Das Konzern-EGT betrug demnach minus 7,4 Millionen Euro, geplant waren minus 9,6. Bei den Werbeeinnahmen übertraf man die Planvorgaben um 0,6 Millionen und kam auf 50,4 Millionen Euro. Die Personalausgaben blieben wegen diverser Sparmaßnahmen unter Plan.

Finanzdirektor Grasl erklärte, es sei gelungen, "trotz eines harten Sparkurses die Umsätze stabil zu halten. Das gibt uns im zweiten Halbjahr die Möglichkeit, in das Programm zu investieren und zum Beispiel 'Die große Chance' zu produzieren." Wichtig werde sein, dass die Marktanteile stabil bleiben, so Grasl. (APA, 15.5.2013)