Graz - Eine neues Verfahren mit objektiven Auswahlkriterien soll in der Steiermark für mehr Objektivität bei der Auswahl der Schulleiter sorgen. Zentrale Neuerung ist ein fixes Punktesystem, nach dem Bewerbungen für die Posten als Direktor in einer Pflichtschule oder einer berufsbegleitenden Schule bewertet werden. Die Landesregierung will das Gesetz noch vor der Sommerpause beschließen, so Bildungslandesrat Michael Schickhofer (SPÖ) am Mittwoch.

Detaillierter Kriterienkatalog

Ziel der Novelle ist eine Einschränkung des Spielraums für politisch motivierte Besetzungen. Bei der Auswahl und Reihung der Bewerberinnen und Bewerber sollen ab Herbst 2013 die fachlich-pädagogische Eignung und die Eignung im Hinblick auf Persönlichkeitsmerkmale aus einem detaillierten Kriterienkatalog bewertet werden. Während weiterhin Mitglieder des Landesschulrates über ersteres befinden, wird die Wertung der Persönlichkeitsmerkmale in Form eines Assessment-Centers in die Hände von ausschließlich externen Gutachtern gelegt.

Landesschulrat hat mehr Gewicht

Anders als noch im Erstentwurf des Bildungslandesrates werden die beiden Bereiche jedoch doch nicht gleich gewertet, sondern den fachlich-pädagogischen Fähigkeiten gegenüber den Persönlichkeitsmerkmalen mit mehr Stellenwert zuerkannt. Deshalb kann auch der Landesschulrat mit dem neuen Verfahren gut leben, hieß es vonseiten der Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner und Vizepräsident Wolfgang Erlitz. In die Bewertung der Bewerbung fließt auch eine Stellungnahme des Schulforums, des Schulerhalters und des Dienststellenausschusses der Personalvertretung ein.

"Wir haben jetzt klare Kriterien und eine transparente Gewichtung vorliegen", so Schickhofer. Derzeit werden noch rund ein Dutzend Bewerbungsverfahren nach altem Modus entschieden. Für den Herbst stünden rund 40 Leiterstellen nach reformierten Ablauf zu Ausschreibung an. Die jeweiligen Testungen der Kandidatinnen und Kandidaten sollen dann geblockt für mehrere Schulen zugleich stattfinden. (APA, 15.5.2013)