Kulturministerin Claudia Schmied und Siri Winkler enthüllen die Marmortafel zu Ehren von Josef Winkler.

Foto: HBF / Flora Scheibenbauer

Wien - Der Schriftsteller, Staatspreisträger und Präsident des Österreichischen Kunstsenates Josef Winkler hat seit Dienstag eine Ehrentafel aus Marmor in Wien. Die Tafel befindet sich an der Fassade des Hauses Wattmanngasse 4, in dem Winkler Anfang der 90er Jahre gelebt hat. Die Initiative geht auf die beiden Hauseigentümer, Carina Kratzig und Alfred Jöchlinger, zurück. "Danke, lieber Josef, dass du uns mit deinem Schaffen Welten erschließt und Zugänge ermöglichst", so Jöchlinger bei der Enthüllung. Die Tafel solle Hietzinger, Wiener und Schönbrunn-Besucher zu den Werken des Schriftstellers Josef Winkler bringen.

"Dieser Ort ist ein würdiger für eine Ehrentafel, in diesem Grätzel liegt die Kunst in der Luft", sagte Kulturministerin Claudia Schmied, die gemeinsam mit Josef Winklers Tochter Siri die Enthüllung vornahm. "In unmittelbarer Nähe befanden sich die Ateliers von Egon Schiele und Maria Lassnig. Und quasi ums Eck hat Alban Berg die Oper Wozzeck komponiert."

Winkler bedankte sich bei den Anwesenden mit einer kurzen Lesung aus seinem jüngsten Buch "Mutter und der Bleistift" und kommentierte die Verleihung wie folgt: "Selbstverständlich hat es mich irritiert, als ich gehört habe, daß jemand, also Frau Carina Kratzik und Alfred Jöchlinger eine Tafel an dem Haus anbringen möchten, wo ich einmal zwei Jahre gewohnt habe, aber einerseits kenne ich den Alfred J., der auch mit uns einmal in Indien und Istanbul war seit Jahrzehnten, andererseits bin ich im Garten dieses Hauses auch der alten Schildkröte Leopold wiederbegegnet, die damals über die Salatblätter gegangen ist, und diese Schildkröte hat meine Irritation entzaubert und mich beruhigt und jetzt nehme ich diese ungewöhnliche Geschenk gerne an." (red, derStandard.at, 15.5.2013)