Googles Nexus Q wird bei der diesjährigen I/O aller Voraussicht nach nicht auf die Bühne kommen

Foto: Google

Ziemlich genau vor einem Jahr brachte Google auf seiner I/O-Konferenz die Streamingkugel Nexus Q. Seitdem ist es um das Gerät ziemlich still geworden. Der Media Player wurde ein Monat nach dem Launch auch wieder eingestellt – beziehungsweise: Bis auf weiteres verschoben.

Wohlüberlegte Angelegenheit

Ob es in diesem Jahr ein weiterentwickeltes Nachfolgegerät geben wird, ist eher unwahrscheinlich. Insider behaupten, dass Google bei der diesjährigen Konferenz des Tech-Giganten keine Updates für das Gerät bringen werden. So plötzlich und unerwartet wie das Gerät aufgetaucht ist, ist es auch wieder von der Bildfläche verschwunden. Laut AllThingsD war die Kugel aber von Anfang an eine wohlüberlegte Angelegenheit von Google.

Feiner Schachzug

Der Zeitpunkt der Vorstellung hätte für Google nämlich nicht besser sein können. Mit dem Stempel "Made in the USA" konnte Google einerseits zeigen, dass Produktion und gutes Design auch innerhalb der USA möglich sind. Damit konnte sich Google zunächst gut positionieren: Man setzt auf heimische Herstellung anstatt Auslagerung nach Asien oder Südamerika. Gerade zu einer Zeit, in der iPhone-Zulieferer Foxconn massiv unter Kritik zu leiden hatte, war die heimische Produktion der Streamingkugel ein feiner Schachzug von Google.

Fehlende Funktionen

Das Preisschild, auf dem dann 300 US-Dollar standen, war für viele ob der fehlenden herausragenden Innovationen und Möglichkeiten in der Kugel dann doch etwas zuviel. Der direkte "Gateway" zu Google Play – wie AllThingsD die Kugel bezeichnet – kann die Inhalte aus dem auf Google gehosteten Content abspielen. Mit Android-Smartphones lässt sich das Nexus Q steuern – gleich mehrere Androiden auf einmal sind möglich. Zum Konkurrenzkampf mit Produkten wie Apple TV oder Microsofts Xbox ist es aber nicht gekommen.

Kritik

Angetrieben von der Kritik, die auf Google einprasselte, stellte das Unternehmen die Streamingkugel ein – bis auf weiteres. User wollten mehr Features und Möglichkeiten. Googles Reaktion darauf war ein Verschieben des offiziellen Consumer-Verkaufsstarts. Wann dieser stattfinden soll und ob er das überhaupt wird, ist nicht bekannt. Ein Neustart des Gerätes in diesem Jahr ist aber beinahe auszuschließen und wäre im gegenteiligen Fall eine große Überraschung. (red, derStandard.at, 14.5.2013)